"Auf der Suche nach Wegen" lautet das Motto des Tags der Begegnung am Sonntag, 19. September, in der KLVHS (siehe Programm) . Ein treffender Titel, denn die inzwischen 30 Jahre alte Einrichtung muss ab Januar 2006 auf eigenen Füßen stehen (der TV berichtete). Das Bistum wird die Personalkosten der bisherigen fest angestellten 16 Mitarbeiter (10,5 Stellen) nicht mehr erstatten. "Da das Haus einen guten Namen hat und in der Region bekannt ist, wollen der Trägerverein und die Kirche es weiterhin als Belegstätte nutzen", erklärt KLVHS-Direktor Rudolf Meyer. Der Vorstand des Trägervereins mit Christa Klaß an der Spitze wünscht sich vom Bistum einen Zuschuss zum Bildungsreferat. Im Gespräch sind mindestens 100 000 Euro jährlich für Personalkosten. Entscheidende Voraussetzung für den Fortbestand ist jedoch, dass eine zusätzliche Trägerschaft gefunden wird. Bis Oktober wollen die Vorstandsmitglieder bei mehreren Stellen anfragen und das Interesse ausloten: Bauernverband, Landwirtschaftskammer, Landfrauenverband, Pfarrgemeinde und Kommunen. Parallel prüft das Bistum, inwieweit das Haus als Belegstätte eine Chance hätte. Das Ergebnis soll bis Oktober vorliegen. "Dann haben wir Klarheit, ob es eine Perspektive gibt. Das sind wir den Mitarbeitern schuldig", stellt Meyer fest. Ein wichtiges Thema bei der Planung ist die bauliche Unterhaltung. Der gesamte Komplex bietet Übernachtungsmöglichkeiten für 75 Gäste, meist in Doppelzimmern. Im Haupthaus befinden sich auf vier Etagen plus Untergeschoss Empfang, Hörsäle, Clubraum, Speisesaal, Gästezimmer, Büros, Kapelle und Meditationsraum. Besonders geeignet für Familien mit Kindern, Jugendgruppen und Schulklassen ist das Stiftshaus. In der Klause sind zwei Seminarräume, ein EDV-Raum und eine Küche untergebracht. Draußen gibt es einen Zeltplatz, ein Labyrinth und einen Bauerngarten mit Gartenhäuschen.Gebäude gehören der Pfarrgemeinde Kyllburg

Mit Ausnahme der bistumseigenen Villa mit weiteren Zimmern gehören die Gebäude der Pfarrgemeinde Kyllburg. Meyer hofft auf eine Grundsanierung vor der Übergabe an neue Träger, damit die Einrichtung konkurrenzfähig bestehen kann. Konkret denkt der Direktor an einen neuen Raum für die Ausrichtung von Familien- oder Vereinsfeiern. Von den Sparmaßnahmen nicht direkt betroffen ist die Katholische Landvolkbewegung (KLB), die ihre Geschäftsstelle im Haus auf dem Stiftsberg unterhält. KLB und KLVHS machen viel gemeinsam, zum Beispiel im Arbeitskreis "Ländliche Entwicklung und Raumordnung" der Diözese Trier. Die KLB müsste sich bei einer Schließung der KLVHS eine neue Bleibe suchen. Heimatlos wäre in diesem Fall auch die Landwirtschaftliche Familienberatung der beiden christlichen Kirchen im Bereich des Bistums Trier. "Die Idee, ein geistliches Zentrum auf dem Stiftsberg aufzubauen, verfolgt das Bistum leider nicht mehr", sagt Meyer. Die geplanten Fachstellen werden statt dessen auf Schwerpunktorte der Dekanate verteilt. "Grenzen überwinden und Horizonte weiten" - diesem selbst gesteckten Ziel muss die Landvolkhochschule mehr denn je gerecht werden.