Neuer Gärtner im Garten Gottes

Ein seltenes Ereignis steht in Pronsfeld bevor: Dort wird am Sonntag, 18. Januar, Klaus-Peter Backes von Weihbischof Stephan Ackermann zum Diakon geweiht. Der 43-jährige Saarländer gehört der Gemeinschaft der Vinzentiner an und lebt im Kloster in Niederprüm.

 Nach seiner Gärtnerlehre hat sich Klaus-Peter Backes entschieden, Diakon zu werden. TV-Foto: Stefanie Glandien

Nach seiner Gärtnerlehre hat sich Klaus-Peter Backes entschieden, Diakon zu werden. TV-Foto: Stefanie Glandien

Niederprüm. Als Theologiestudent hat er sich immer wieder mit dem Gedanken auseinandergesetzt, einmal Priester zu werden. Klaus-Peter Backes (43) studierte an der Universität Bonn Theologie und Politikwissenschaften. Damit stand ihm der Weg zum Kirchenmann offen. Doch zuerst arbeitete er als freier Journalist beim Bonner Generalanzeiger, bevor er als Europareferent und bei der Auslandshilfe des Diözesan-Caritasverbandes Trier tätig war. "Während meiner Zeit bei der Caritas kam bei mir der Wunsch auf, Priester zu werden", sagt Backes.

Ein katholisch geprägtes Umfeld ist wichtig



Allerdings fehlte ihm noch der Mut, endgültig "Ja" zur Kirchenlaufbahn zu sagen, zugleich hatte er aber auch handwerkliches Geschick. "Da habe ich noch eine Schleife gedreht und eine Gärtnerlehre gemacht", erzählt er. In dieser Zeit lernte er die Vinzentiner kennen. Er wurde in ihre Gemeinschaft aufgenommen und legte das ewige Gelübde ab.

Zurzeit macht er ein Pastoralpraktikum bei Vinzentiner-Pater Norbert Tix, der die Pfarreien Pronsfeld, Lünebach und Habscheid betreut.

Selten nur noch finden junge Männer den Weg ins Kloster. "Damit Berufungen entstehen können, ist es wichtig, in einer gläubigen Familie zu leben und in einem katholisch geprägten sozialen Umfeld aufzuwachsen", sagt Backes. Heute sei das alles "stark verdunstet", sagt er. "Der Boden, auf dem Berufungen wachsen, ist nicht mehr so vorhanden wie früher." Backes selbst war elf Jahre Ministrant, hat katholische Feste miterlebt, die in seiner kleinen Heimatgemeinde Theley gefeiert worden sind.

Als Diakon kann Backes in Gottesdiensten das Evangelium vortragen und predigen. Er darf Beerdigungen, Taufen und Hochzeiten vornehmen. Krankensalbungen, Beichtabnahme und eigenständig eine Messe zu halten bleibt jedoch dem Priester vorbehalten. Doch Backes ist auf dem Weg dahin. Auch er möchte gerne Priester werden, um den Menschen Gott wieder näher zu bringen. Wo er sich in zehn Jahren sehe, wollen wir wissen. "Ich möchte gerne als Religionslehrer im Vinzenz-von-Paul-Gymnasium arbeiten. Als zweites Standbein wäre ich gerne Kooperator eines Pfarrers in der Eifel."

Seinen Weihespruch für den 18. Januar hat er sich schon ausgesucht: "Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke." Doch vor seiner Weihe wird sich der Diakonanwärter noch in Exerzitien begeben zu den Benediktinerinnen ins Kloster Steinfeld. Aufgeregt sei er auch schon ein bisschen, "weil ich der Einzige sein werde und mir niemand einen Stups geben kann, wenn ich einen Einsatz verpasse."

Die Weihe ist am Sonntag, 18. Januar, 10 Uhr, in der Pfarrkirche St. Remigius in Pronsfeld.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort