Neuerburger diskutieren über Gesundheitszentrum

Neuerburg · Bei einem Informationsabend im Eifel-Gymnasium haben 100 Bürger mit den Verantwortlichen den aktuellen Sachstand und die weitere Entwicklung des Gesundheitszentrums Neuerburg, der Nachfolgeeinrichtung des zum Oktober geschlossenen Krankenhauses, diskutiert.

 Auf vorbereiteten Postkarten – noch adressiert an den bisherigen Gesundheitsminister Schweitzer – können die Neuerburger bis Montag ihre Fragen zum Gesundheitszentrum formulieren. TV-Foto: Wilma Werle.

Auf vorbereiteten Postkarten – noch adressiert an den bisherigen Gesundheitsminister Schweitzer – können die Neuerburger bis Montag ihre Fragen zum Gesundheitszentrum formulieren. TV-Foto: Wilma Werle.

Neuerburg. Es waren keine 500 Besucher, wie bei der vorigen Informationsveranstaltung im Februar dieses Jahres. Auch die Stimmung blieb ruhig und sachlich. Die Neuerburger scheinen sich mit der Schließung des Krankenhauses abgefunden zu haben - und werden dennoch weiter kämpfen. Stadt und Verbandsgemeinde wollen sich in neuen Verträgen ein kommunales Mitspracherecht sichern.
Ein Internist soll kommen


Der ins Gesundheitszentrum gewechselte Chirurg Dr. Ingvo Müller, Stadtbürgermeisterin Anna Kling, Verbandsbürgermeister Moritz Petry, Dr. Günter Merschbächer vom Träger Marienhaus GmbH, Wilhelm Ahlert vom Förderverein und Alfred Ziewers von der Bürgerinitiative betonten in ihren Statements, dass das bisher Erreichte nur ein erster Baustein sein könne.
Vor allem die Ansiedlung eines Internisten soll nach Ziewers Meinung vorangetrieben werden. Merschbächer berichtete, beide Allgemeinmediziner vor Ort bekundeten Interesse an einem Umzug ins Gesundheitszentrum; eine Entscheidung darüber soll zum Jahreswechsel fallen.
Weiter gebe es Gespräche mit einem Sanitätshaus und in den Bereichen Logopädie und Ergotherapie. Nun müsse zunächst der konkrete Raumbedarf ermittelt werden. Erst danach könne der Förderantrag in Mainz gestellt werden. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium wird die Umstellungskosten übernehmen.
Einmalig in Deutschland


Trotz der aktuellen Kabinettsumbildung hoffen die Neuerburger weiter auf Unterstützung aus Mainz, ist das Neuerburger Konstrukt doch ein bundesweit einmaliges Modellprojekt. Für die drei vorhandenen Übernachtungsbetten im Gesundheitszentrum, die nach ambulanten Operationen im Bedarfsfall genutzt werden können, gibt es kein vergleichbares Pendant - und auch keine Abrechnungsgrundlage. Bislang übernimmt die Marienhaus GmbH die Kosten; eine Vergütungsvereinbarung mit den Krankenkassen soll nach Aussage von Merschbächer im Frühjahr 2015 getroffen werden.
Für Donnerstag nächster Woche hatte der bisherige Gesundheitsminister Alexander Schweitzer die Neuerburger zum Bürgergespräch nach Mainz eingeladen. Dazu sind die Bürger eingeladen, auf vorbereiteten Postkarten ihre Wünsche zur weiteren Entwicklung des Gesundheitszentrums zu formulieren. Eine Projektgruppe wird die Fragen bündeln und in Mainz vortragen - falls es denn bei diesem Termin bleibt.
Die designierte neue Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler wird vermutlich erst einen Tag zuvor in ihrem neuen Amt vereidigt werden. wiw

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