Prüfung aus einer anderen Welt

BITBURG. (pd) Gesellenstücke der Schreiner-Innung Bitburg verwandeln die Räume der Kreissparkasse Bitburg-Prüm in eine Ausstellungshalle. Christian Leibisch erreicht Platz eins beim Wettbewerb "Die gute Form".

 Christian Leibischs Möbel erreichte beim Wettbewerb "Die gute Form" den ersten Platz.Foto: Lars Ross

Christian Leibischs Möbel erreichte beim Wettbewerb "Die gute Form" den ersten Platz.Foto: Lars Ross

Der Countdown läuft für die Bitburger Schreinerlehrlinge. Nur die Bewertung ihrer Gesellenstücke, die noch bis Freitag, 25. Juli, in der Kreissparkasse ausgestellt werden, steht noch aus. 120 Arbeitsstunden und viel Liebe zum Detail stecken in einem solchen Stück. Eine gute Demonstration des Potenzials des heimischen Handwerk. Was aber steckt hinter einer solchen Gesellenprüfung? Christian Bauer vom Prüfungsausschuss muss es wissen. Die Bewertungskriterien der Gesellenprüfung bestehen neben dem Gesellenstück aus zwei weiteren Teilen: Der eine davon ist eine für alle Prüflinge gleiche Arbeitsprobe, die an einem Tag erbracht werden muss. In diesem Jahr mussten die Nachwuchs-Schreiner ein so genanntes Funktionsmöbel für Kinder bauen. Der positive Nebeneffekt: Die Arbeitsergebnisse werden, nach der Bewertung und dem Ende der Einspruchsfrist bunt lackiert und an Kindergärten im Bitburger Land gespendet. Zudem müssen die Prüflinge auch theoretisch ihr Können beweisen. Die Wahl des Gesellenstücks bleibt dann jedem der angehenden Schreinergesellen selbst überlassen, ebenso die Wahl des Schwierigkeitsgrades. "Einer Prüfung aus einer anderen Welt" mussten sich laut Christian Bauer die Ausstellungsstücke in der Kreissparkasse am Mittwoch unterziehen. Eine unabhängige Jury, der Professor Alexander Boeminghaus, Professor Marie-Luise Niewodniczanska und TV -Redakteur Lars Oliver Ross angehörten, bewertete die Gesellenstücke für den Wettbewerb "Die gute Form" weniger nach handwerklichen, als viel mehr nach optischen und funktionalen Gesichtspunkten. Den ersten Platz und damit eine Nominierung für den Landentscheid hat sich Christian Leibisch mit seinem Gesellenstück - einem vor allem in Ahorn gearbeiteten Fernsehmöbel - verdient. Nach Ansicht der Juroren zeichnet sich das Stück durch seine klare Linie und ideenreiche Funktionsdetails aus. Den zweiten Platz erreichte Joachim Wagner, der ein französisches Bett in Buche vorgestellt hatte. Die Möbel, die Eduard Klein und Werner Rodens als Gesellenstücke gefertigt hatten, wurden von den Juroren mit einem dritten Platz belohnt. Den Erfolg der Prüflinge und ihrer Ausbildungsbetriebe dokumentieren Urkunden, die bei der Lossprechungsfeier überreicht werden. Für zwei weitere Gesellenstücke sprach die Gute-Form-Jury Belobigungen aus.

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