Unter dem Mindestlohn

MEILBRÜCK. (ew) Dumpinglöhne und sozialer Abbau in Europa waren die Themen der Generalversammlung des OGB.L (Onofhängege Gewerkschaftsbond Letzebuerg) in Meilbrück. Teilgenommen haben rund 80 Grenzgänger.

"Nein zur Bolkestein-Direktive - Ja zu sozialen Grundrechten, um ein gemeinsames soziales Europa zu bauen" - so lautete die Botschaft, die der Präsident der Grenzgängersektion, Wolfgang Schnarrbach, an die Mitglieder richtete. "Massive Angriffe auf soziale Errungenschaften verheißen kein leichtes Jahr", sagte er und rief die Mitglieder zur Teilnahme am "Euro-Manif" in Brüssel auf, das am Samstag, 19. März, stattfindet. Die Demonstration steht unter dem Leitsatz "Für Vollbeschäftigung und den Respekt unserer Rechte" und findet im Vorfeld des kommenden EU-Gipfels statt. "Viele Fernfahrer werden in Luxemburg unter Mindestlohn beschäftigt, weil sie ihre Rechte nicht kennen", sagte Schnarrbach. Seit 2001 ist das Transportsyndikat ACAL bei der größten luxemburgischen Gewerkschaft, dem OGB.L, angegliedert. Gemeinsam betreiben OGB.L und ACAL auf dem Berufskraftfahrersektor Aufklärungsarbeit. Hubert Hollerich vom ACAL forderte für Fernfahrer die Anerkennung der Wartezeiten als Arbeitszeiten. "Freizeit kann nicht in der Kabine des LKW stattfinden", sagte er. Ein weiteres Problem seien Dumpinglöhne, die Unternehmen durch Verlegung des Firmensitzes nach Osteuropa einzuführen. Betroffen seien besonders Mitarbeiter im Transport- und im Pflegebereich. "Mit solchen Berufen muss man sich und seine Familie auch weiterhin noch ernähren können", sagte Hollerich. Er kündigte einen Kollektivvertrag für Angestellte des Transportgewerbes an, der allerdings noch in der Schwebe sei.

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