Wenig Geld, viel getan

ARZFELD. Zwei Stunden für 14 Punkte: Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld war in seiner jüngsten Sitzung in allen Fragen einig.

Die Sitzung des Arzfelder VG-Rats begann mit einem Glückwunsch: Bürgermeister Patrick Schnieder (CDU) gratulierte SPD-Fraktionschef Rainer Hoffmann zur Verdienstmedaille des Landes (der TV berichtete). Dann ging es zügig an die Tagesordnung. Eingangsfrage aus den Reihen der Bürger: Was wird aus der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung (AEP)? Die Moderatorenstelle wird vom Land nicht mehr finanziert, die drei Arzfelder Arbeitskreise wollen jedoch weiter machen. "Wir sind sehr daran interessiert, die Arbeit fortzuführen", sagte Schnieder. "Die VG kann es sich aber nicht leisten, die Moderation ganz selbst zu bezahlen." Geplant sei aber eine "Gelenkstelle", eventuell in Kooperation mit dem Bauernverband.Verbandsgemeinde hat Geld gespart

Punkt zwei: Die Jahresrechnung. Zu beanstanden gab es für die Prüfer nichts - außer der allgemein schwierigen Finanzlage: Der Fehlbetrag liegt bei etwas mehr als 1,9 Millionen Euro. "Trotz schwieriger Lage - der Bericht zeigt, wie viel trotzdem noch umgesetzt wurde", sagte Schnieder. Das fanden die Fraktionen auch und erteilten Entlastung, zumal 123 000 Euro weniger ausgegeben wurden als vorgesehen. Noch schneller erledigt war das Thema "Ferienpark Waxweiler": Geplant war die Festsetzung einer jährlichen Park-Pauschale von 12 500 für die Nutzung des Freibads. Schnieder: "Aber die hat sich, wie sie ja im TV gelesen haben, fast erledigt." Der Grund: Der Ferienpark ist pleite. Schnieder kritisierte die Informationspolitik des Parks. Man erfahre kaum etwas, "trotzdem tanzen wir immer da an, um Dinge zu regeln." Die Pauschale wurde dennoch beschlossen, als Basis für eventuelle künftige Verhandlungen. Beim Bau des geplanten Radwegs setzt der Rat auf die kostengünstigere Variante ohne Teerdecke. Der Vorteil: Keine Boden-Versiegelung, dadurch müssen auch keine Ausgleichsflächen ausgewiesen werden. Noch laufen die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn über den Kaufpreis für die Trasse. Schnieder: "Wenn die Dinge mit der Bundesbahn geklärt sind, haben wir gute Karten, Zustimmung und Förderung für die Maßnahme zu erhalten.""Man muss nur warten können"

Beim Abwasser-Projekt Lauperath/Scheidchen erteilte der Rat dem Bürgermeister und Werkleiter Rudi Schmitz den Auftrag, dem wirtschaftlichsten Anbieter den Zuschlag zu geben. Für das geplante Gewerbegebiet in Plütscheid, in Nähe zur A 60, wurden geringfügige Grenzverschiebungen genehmigt. Auch "den ein oder anderen" Interessenten gebe es bereits, Schnieder bat jedoch um Geduld: "Man sieht das ja in Stadtkyll und in Badem. Der Bedarf ist da. Man muss nur warten können." Hermann Köppen versuchte Zweifel am Gewerbewgebiet zu zerstreuen - allein schon dadurch, dass man von Plütscheid "in 30 Minuten an der Mosel ist". Das renovierte Freibad Waxweiler braucht ein neues Reinigungsgerät. Das bisherige funktioniert nicht auf den Böden im Plansch- und Nichtschwimmerbecken. Schnieder: "Das haben uns die Fachleute damals nicht gesagt." Die außerplanmäßige Ausgabe (15 000 Euro) wurde ebenfalls einstimmig beschlossen. Der Messgeräte-Hersteller Aaronia will seine drei Standorte in Strickscheid zusammen führen und muss daher das Gelände erweitern. Der VG-Rat erteilte daher der Verwaltung den Auftrag, das Planungsverfahren aufzunehmen. Außerdem: Die VG nimmt den Einbau einer Bewässerungs-Anlage am Sportplatz Daleiden in den Haushalt auf, der Sportverein Daleiden darf den Mannschaftsraum erweitern, und das marode Fahrzeug der Feuerwehr Lützkampen wird durch einen Wagen aus Großkampenberg ersetzt. Im Gegenzug erhält die dortige Wehr ein nahezu neues Auto aus der ADD-Garage. Kosten: 25 000 Euro.

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