Winter in der Eifel: Unterrichtsausfall, eingeschränkter Busbetrieb, kaum Unfälle

Daun/Bitburg/Prüm · Der massive Schneefall vom Sonntag hat dazu geführt, dass an vielen Schulen in den Eifelkreisen der Unterricht ausfiel. Die Polizei-Inspektionen verzeichnen kaum Unfälle, allerdings gehen die Kommunen bereits zum sparsamen Umgang mit Streusalz über. Beim Landesbetrieb Mobilität reichen die Vorräte noch.

Winter in der Eifel: Unterrichtsausfall, eingeschränkter Busbetrieb, kaum Unfälle
Foto: Fritz-Peter Linden

(fpl/ch) So viel Schnee war fast noch nie: Was am Sonntag vom Himmel kam, ließ die Niederschläge der Vorwoche wie ein zaghaftes Gefiesel erscheinen. Die meiste Arbeit hatten deshalb in den Eifelorten auch die schaufelnden Anwohner vieler Straßen, weil sie kaum noch wussten, wie sie der weißen Masse vor der Haustür Herr werden sollten.

Die Lage bei den Streusalz-Beständen ist zumindest aus Sicht des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Gerolstein noch gut. „Wir bekommen heute noch 700 Tonnen von unserem Lieferanten, am Dienstag sollen noch mal 700 Tonnen geliefert werden. Außerdem kommen danach noch weitere 1300 Tonnen aus einem Lager“, sagt Bruno von Landenberg vom LBM. Damit sei die Versorgung im Bereich des LBM mit den Masterstraßenmeistereien in Bitburg, Prüm und Daun fürs erste gesichert.

Die Lage in den beiden Eifelkreisen:

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Bei den Polizei-Inspektionen im Eifelkreis Bitburg-Prüm sah es fast schon entspannt aus: „Nichts Erwähnenswertes“, heißt es in Prüm. „Ganz minimale Blechschäden“ teilen die Kollegen in Bitburg mit. Der Grund: wenig Verkehr, disziplinierte Fahrer.

In allen Dienstbezirken jedoch fielen infolge von Windstößen und Schneelast Bäume um und mussten von den Straßen geräumt werden: So unter anderem zwischen Nimshuscheidermühle und Seffern, Wallendorf und Bollendorf, außerdem bei Körperich, Erdorf und Fließem.

Viele Schulen ließen den Unterricht ausfallen, wie Emil Michaeli vom Amt für Straßen- und Öffentlichen Personennahverkehr beim Eifelkreis mitteilt. Darunter waren Einrichtungen in Bitburg, Neuerburg, Biesdorf, Irrel, Speicher und anderen Orten. Was auch daran lag, dass die Rhein-Mosel-Verkehrs-GmbH am Montagmorgen keine Busse einsetzte.

Das galt jedoch nicht für alle Eifelregionen, denn einige Busse fuhren dann doch: So hatten in Prüm nur die Schüler des Regino-Gymnasiums frei. Die Realschule Plus in Bleialf ließ den Nachmittagsunterricht ausfallen. In der Verbandsgemeinde Arzfeld blieb die Grundschule Daleiden dicht, während man aus Arzfeld normalen Betrieb meldet.

Eng wird es in manchen Kommunen mit dem Streusalz: „Wir haben noch Vorräte, das ist aber nicht mehr die Welt“, sagt Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Das habe zur Folge, dass sorgfältiger gestreut werden müsse und man das Salz nicht mit vollen Händen verteilen könne. „Die Menschen müssen sich darauf einstellen, dass nicht überall geräumt werden kann“, sagt Weinandy. Das führe natürlich gerade für ältere Menschen zu großen Problemen.

Die Stadt Bitburg hat noch Vorräte: „Ein bisschen Salz haben wir noch“, sagt Werner Krämer von der Stadtverwaltung Bitburg. „Von daher sind wir guten Mutes.“ Zudem hofft man auf das angekündigte Tauwetter.

Landkreis Vulkaneifel

Kaum Unfälle verzeichnet auch die Polizei-Inspektion Daun im Landkreis Vulkaneifel: „Es war ruhig“, sagt Helmut Schäfer. Gefahr hätten nur einige umgestürzte Bäume verursacht. So unter anderem zwischen Feusdorf und Jünkerath, Duppach und Oos, Strohn und Mückeln.

Im gesamten Vulkaneifelkreis herrschte am Montag normaler Schulbetrieb: „Uns ist nicht bekannt, dass hier eine Schule keinen Unterricht gehabt hätte“, sagt Kreis-Pressesprecherin Verena Bernardy. Zwar seien etliche Schüler daheim geblieben, weil ihre Busse nicht fuhren. „Aber offen hatten sie alle.“ Und davon gehe man auch für den Dienstag aus.

Auch in der Vulkaneifel dünnen die Streusalz-Bestände aus. „Wir haben so gut wie nichts mehr“, sagt Wolfgang Jenssen, Bürgermeister der Stadt Daun. Daher streue man nur noch die allerschlimmsten Stellen. Wann Nachschub komme, sei derzeit noch nicht absehbar. Große Probleme bereiten auch die Schneemassen auf den Straßen. „In manchen Nebenstraßen kommen kaum zwei Autos aneinander vorbei“, sagt Jensen.

Schulen: Keine Prognose möglich

Schulfrei oder nicht – das letzte Wort haben immer die Direktoren, nach Rücksprache mit Busunternehmen und Schulträgern: „Das sind Situationen, die vor Ort entschieden werden müssen“, sagt Miriam Lange, Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier. Für die Lehrer gelte allerdings Dienstpflicht: Es gebe ja neben dem Unterricht auch noch andere Aufgaben.

In vielen Schulen konnten die Verantwortlichen noch keine Prognose für den Rest der Woche geben. Eltern und Schülern wird geraten, anzurufen oder auf den jeweiligen Internetseiten nachzuschauen, auf denen man aktuell informieren will.

Eisglätte bringt Sturzverletzungen:

„Die aktuelle Wetterlage ist deutlich zu merken“, sagt Dr. Bert Laux von der chirurgischen Ambulanz im Krankenhaus in Bitburg. Zwar gebe es wenige Schwerverletzte nach Autounfällen, aber viele Menschen kommen mit typischen Sturzverletzungen. „Am Sonntag war es offenbar so schlimm, dass viele sich gar nicht mehr vor die Tür getraut haben und nicht ins Krankenhaus gegangen sind, obwohl sie sich was gebrochen haben. Die kommen dann heute“, sagt Laux. „Das ist schon ungewöhnlich.“

Eine besonders große Sturzgefahr gebe sei es direkt nach dem Verlassen von Auto oder Wohnung. Denn dann seien Schuhe noch warm und so könne sich darunter auf dem eisigen Boden ein dünner Wasserfilm bilden, der extrem rutschig sei, sagt Laux.

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