Jugendhilfe Eifel: Kleine Gruppen sollen bestehen bleiben

Prüm · Über das Vermögen der Jugendhilfe Eifel gGmbH ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden (der TV berichtete). Die kleineren Familienstellen sollen so schnell es geht neuen Trägern zugeordnet werden.

Prüm. Gegen die Jugendhilfe Eifel laufe ein Insolvenzverfahren. Außerdem habe das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz entschieden, dass die Kinder und Jugendlichen aus den Einrichtungen in Daleiden, Piesport und Arzfeld herausgenommen werden müssen. Seitens der zuständigen Jugendämter sei bereits mit der Umverteilung begonnen worden. Das teilt Birgit Kunz, Rechtsanwältin im Büro des vorläufigen Insolvenzverwalters Thomas B. Schmidt mit.
"Es ist davon auszugehen, dass alle Kinder bis zum 1. November ein neues Zuhause in anderen Einrichtungen gefunden haben werden", heißt es in einer Pressemitteilung.
Gewohnte Umgebung wichtig



Im Hinblick auf die kleineren Familienstellen habe das Landesjugendamt die Jugendämter nicht aufgefordert, die Kinder herauszunehmen. Es sei vielmehr ein Anliegen, die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung zu belassen.
"Es gibt rund sieben solcher Familienstellen. Sinn und Zweck dieser Stellen ist es, dass die Kinder dort leben können wie in einer Familie", erklärt Birgit Kunz. Dort gebe es viel stärkere Bindungen der Kinder zu den Erziehern als in den großen Einrichtungen. "Es ist uns und dem Landesjugendamt eine Herzensangelegenheit, dass die Kinder und Jugendlichen dort nicht rausgerissen werden", sagt sie.
Dazu sei es notwendig, dass die Einrichtungen schnellstmöglich neuen Trägern zugeordnet werden können. Dies sei in Einzelfällen bereits gelungen.
Die Jugendhilfe Eifel hatte zuletzt 44 Mitarbeiter an 13 Standorten. Hinzu kommen noch die Mitglieder der kaufmännischen Geschäftsführung sowie die pädagogischen Leiter, die am luxemburgischen Standort der Muttergesellschaft arbeiten.
Im Mai vergangenen Jahres erstattete das Landesjugendamt Mainz Strafanzeige gegen Mitarbeiter der Jugendhilfe Eifel wegen Misshandlung von Jugendlichen. Zwei Personen standen deswegen bisher vor dem Amtsgericht Prüm. Zwei Angeklagte warten noch auf ihr Verfahren. sn

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