Das Gefängnis öffnet seine Türen

Wittlich · Vor fast vier Jahren starteten die Arbeiten für den Neubau des Wittlicher Gefängnisses. Am heutigen Freitag wird Ministerpräsident Kurt Beck den Bau seiner Bestimmung übergeben. Am Wochenende lädt die Justizvollzugsanstalt dann zum Tag der offenen Tür ein.

(mai) Ministerpräsident Kurt Beck wird heute um 11 Uhr den Neubau des Wittlicher Gefängnisses eröffnen. Durch den Erweiterungsbau für 70 Millionen Euro mit rund 610 Haftplätzen wird die Wittlicher Anstalt zum größten Gefängnis im Land. Zusammen mit der Jugendstrafanstalt wird das Gefängnis mit dem Erweiterungsbau über rund 900 Haftplätze verfügen. Mit dem Neubau soll die zeitweise Überbelegung der rheinland-pfälzischen Gefängnisse verringert werden.

Das neue Gefängnis ist mit moderner Technik ausgestattet. Das gilt nicht nur für den Schutz vor Ausbrüchen oder die Kontrollen an der Besucherschleuse. Zur Anstalt gehört auch ein Richterzimmer mit Video-Übertragungsmöglichkeiten zu anderen Gerichten.
Der Neubau, in den die Häftlinge voraussichtlich im Oktober einziehen, kann von den Bürgern am kommenden Samstag und Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr besichtigt werden. Das Wittlicher Gefängnis nimmt Männer im geschlossenen Vollzug aus den Landgerichtsbezirken Koblenz und Trier auf.

In Wittlich steht nun das größte und modernste Gefängnis von Rheinland-Pfalz. Während der fast vierjährigen Bauzeit entstanden ein neues Justizvollzugskrankenhaus, eine neue Pforte, ein neues Verwaltungsgebäude, ein neues Haftgebäude und eine 900 Meter lange Umfassungsmauer. Laut Justizministerium können in der erweiterten Anlage inklusive Jugendstrafanstalt an die 1000 Häftlinge untergebracht werden.

Bevor die Häftlinge vom Altbau in den Neubau umziehen – dies soll im Oktober geschehen –, erhalten am Wochenende erstmal die Bürger die Gelegenheit, den neuen Gebäudetrakt zu besichtigen. Die Justizvollzugsanstalt ist am Samstag und Sonntag, 12. und 13. September, beim Tag der offenen Tür für alle Interessierten geöffnet. Einlass ist an beiden Tagen zwischen 10 und 17 Uhr. Für die Besichtigung der Anstalt gelten einige Regeln. So dürfen die Besucher den vorgegebenen Rundgang nicht verlassen. Dieser Rundgang dauert 50 bis 60 Minuten und führt auch über mehrere Treppen. Die Aufzüge stehen an diesem Wochenende nicht zur Verfügung. Kameras, Handys, Rucksäcke, Taschen und Handtaschen dürfen nicht mitgebracht werden. Tiere haben keinen Zutritt. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. An einem Verkaufsstand werden außerdem Brot, Wurst und Korbwaren aus eigener Herstellung angeboten.

Nach dem Tag der offenen Tür werden im Wittlicher Gefängnis die Bauarbeiten weitergehen. Der bisher von den erwachsenen Häftlingen genutzte Altbau wird generalsaniert und für die Jugendstrafanstalt umgebaut. 71 neue Plätze für den Gruppenvollzug entstehen dort. Laut Justizministerium werden außerdem das Multifunktionsgebäude, ein Pädagogisches Zentrum, Werkshallen und die Schule umgebaut. Außerdem soll eine neue Jugendstrafanstalt entstehen. Allerdings sei noch nicht klar, in welcher Form der letzte Punkt umgesetzt werde,
heißt es.

EXTRA
Parken ist am Tag der offenen Tür unmittelbar an der Justizvollzugsanstalt nicht möglich. Folgende Parkmöglichkeiten stehen zur
Verfügung: Samstags: die öffentlichen Parkplätze der Stadt Wittlich, die Parkplätze der Firma Franklin Electric in der Rudolf-Diesel-Straße 20 und der Berufsbildenden Schule in der Max-Planck-Straße sowie die Parkplätze entlang der Max-Planck-Straße (alle im Industriegebiet 2). An beiden Tagen pendelt ein Shuttle-Bus zwischen Gefängnis und Parkplätzen der Firma Franklin und der Berufsbildenden Schule. Die Bushaltestellen befinden sich jeweils in der Nähe der Parkplätze.
Sonntags: Zusätzlich zu den oben genannten Parkplätzen stehen die Parkplätze der Firmen Edeka und Aldi in der Römerstraße
zur Verfügung. Von diesen Parkplätzen erreicht man den Neubau der Wittlicher JVA auf einem ausgeschilderten Weg in etwa
zehn Minuten zu Fuß. (mai)

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