Daun. Gerolstein hat einen, Gillenfeld auch: Eigentlich haben fast alle Orte, für die der Tourismus ein wichtiges Standbein ist, einen Wohnmobilstellplatz - außer Daun. Nicht, dass nicht gesucht worden wäre, über Jahre wurden immer wieder mögliche Standorte diskutiert unbd auch untersucht (siehe Grafik). Aber eine Entscheidung gab es nicht. Die Lösung für dieses alte Problem schien im Herbst vergangenen Jahres gefunden worden zu sein, als eine Mehrheit des Bauausschusses der Stadt entschied: Erste Wahl ist das Areal unterhalb des Wehrbüschstadions (Teil des Parkplatzes der Förderschule), von wo aus sich ein Panoramablick auf die Stadt bietet. Dieser Vorschlag stieß in der Öffentlichkeit allerdings auf wenig Gegenliebe. So kritisierte die Eifelverein-Ortsgruppe Daun, dass Stellplätze für Wohnmobile an dieser "sensiblen Stelle nur störend und befremdlich wirken". Nun prüft die Stadt eine von der SPD-Stadtratsfraktion vorgeschlagene neue Variante: statt eines zentralen Stellplatzes drei kleinere, mit denen möglichst alle für Wohnmobilisten interessante Bereiche in Daun abgedeckt werden. Standort Marktplatz:Er ist geeignet für Wohnmobiltouristen, die zentral übernachten und nach Ankunft in einem fußläufig zu erreichenden, innerstädtischen Lokal essen oder einkaufen gehen möchten. Zudem sind es vom Marktplatz nur wenige Schritte zur Tourist-Information, zum Eifel-Vulkanmuseum und zum Hallenbad.Standort Nähe Stadion: Der Platz (zwischen Kreisverkehrsschule und Nebenplatz des Wehrbüschstadions) ist geeignet für Wohnmobilisten, die naturnah und ruhig übernachten wollen. Auch von diesem Standort aus ist die Innenstadt zu Fuß gut erreichbar.Standort Bahnhofsareal:Ein solches Angebot zielt auch auf die Gäste, die mit dem Wohnmobil anreisen und vom Bahnhof zu Touren auf dem dort beginnenden Maare-Mosel-Radweg starten. Zur Entsorgung des Abwassers und der Versorgung mit Frischwasser soll eine zentrale Anlaufstelle (in Zusammenarbeit beispielsweise mit einer Tankstelle) geschaffen werden. Von der dezentralen Lösung verspricht man sich, flexibel zu bleiben. Werden die Standorte angenommen, können sie erweitert werden; finden sie keinen Anklang, können sie ohne größeren Aufwand wieder geschlossen werden. Nun wird ermittelt, welche Kosten auf die Stadt zukommen, wenn die dezentrale Lösung umgesetzt wird. Gleich nach der Sommerpause soll dann eine Entscheidung fallen, ob und in welcher Form die neue Vorgehensweise umgesetzt wird. Daun hängt mit seinem Serviceangebot für die in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Zahl der Wohnmobiltouristen hinterher. Diese Zielgruppe wird als zahlungskräftige Klientel in den Fremdenverkehrsorten geschätzt. Der Reisemobiltourismus hat in Rheinland-Pfalz immer mehr an Bedeutung gewonnen. Eine Untersuchung des Statistischen Landesamts hat ergeben, dass im ersten Halbjahr 2010 fast 24 Prozent aller Gästeankünfte und 16 Prozent aller Übernachtungen des Urlaubscampings Rheinland-Pfalz auf reine Reisemobilstellplätze entfallen. sts