Straßenwärter mit moderner Technik

Gerolstein/Daun · Bis Ende Februar schneiden die Straßenwärter in der Vulkaneifel und im Eifelkreis Bitburg-Prüm Bäume, Sträucher und Büsche entlang der Straßen. Seit Oktober waren sie rund 21 000 Stunden im Einsatz. Dank modernster Technik haben sie 260 Kilometer bewältigt.

Bitburg/Prüm. "Als ich 1970 angefangen habe, hatten wir noch nicht einmal Motorsägen", sagt Johann Klein. Der stellvertretende Kolonnenleiter der Straßenmeisterei Bitburg steht auf der Kreisstraße 34 zwischen Sülm und Bahnhof Speicher. Hinter ihm sind vier Straßenwärter mit Motorsägen, Laubbläsern, einem Bagger und einem Hacker im Einsatz. Anstelle einer Schaufel ist am Bagger ein Schnitt-Griffy befestigt (siehe Extra).
Mit dieser hydraulischen Astschere zwickt Baggerführer Nils Weber die Bäume scheinbar mühelos ab und legt sie an den Straßenrand. Der Hacker sammelt die Baumstämme auf und häckselt sie noch vor Ort klein. Das zerkleinerte Holz landet in einem Anhänger und wird anschließend nach Kyllburg gebracht, wo es getrocknet wird, um im kommenden Winter als Hackschnitzel die Kyllburger Grundschule, die Kindertagesstätte und die Straßenmeisterei zu heizen.
Seit Oktober unterwegs


Die Straßenwärter der acht Meistereien im Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein sind bereits seit Oktober 2011 unterwegs. Noch bis Ende Februar schneiden sie entlang der Straßen überhängende Äste ab oder Bäume, Sträucher und Büsche an Mittel-, Seiten- und Trennstreifen zurück. Vom 1. März bis 30. September ist das verboten.
"Wir nutzen daher den gesamten Zeitraum von Oktober bis Februar, um die Arbeiten durchzuführen", sagt Jürgen Schäfer vom LBM Gerolstein. Seit Oktober seien dies bereits 19 100 Stunden gewesen.
Der LBM Gerolstein ist im Landkreis Vulkaneifel und im Eifelkreis Bitburg-Prüm für Straßen mit einer Gesamtlänge von 2461 Kilometern zuständig, die sich auf 367 Kilometer Bundes-, 929 Kilometer Landes- und 1105 Kilometer Kreisstraßen verteilen. Die Stellen, an denen Bäume und Sträucher gestutzt werden, sind jedes Jahr andere. "Die gleiche Stelle müssen wir in etwa alle acht Jahre bearbeiten", sagt Schäfer.
Die Zeiten, in denen die Straßenwärter sich mit der Motorsäge selbst in die Büsche schlagen mussten, sind größtenteils vorbei. "Für uns sind der Schnitt-Griffy und der Hacker eine echte Erleichterung", sagt Klein.
Mit den Maschinen kann abseits rutschiger Böschungen gearbeitet werden, was einerseits die Unfallgefahr verringert. Andererseits bewältige man, seit der LBM Gerolstein den Schnitt-Griffy 2003 und den Hacker 2005 angeschafft habe, an guten Tagen zwei bis drei Kilometer. "Nur von Menschenhand wäre das nicht zu schaffen", sagt Klein.
volksfreund.de/video ab 18 Uhr
Extra

Ein Schnitt-Griffy ist eine hydraulische Astschere, die als Aufsatz an einen Bagger montiert wird. Mit dem Schnitt-Griffy können Baumstämme mit einem Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern abgeschnitten, festgehalten oder bewegt werden. Der Landesbetrieb Mobilität Gerolstein war 2003 der erste in Rheinland-Pfalz, der sich einen Schnitt-Griffy angeschafft hat. Das Gerät ist in allen acht Straßenmeistereien des LBM im Einsatz. fas

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort