Gemeinderat Morbach kritisiert Windkraftplanung

Morbach · Der Morbacher Gemeinderat kritisiert den überarbeiteten Entwurf des Landesentwicklungsprogramms LEP IV zur Windkraft. Gegenüber der Planung der Verbandsgemeinde Rhaunen äußert er hingegen keine Bedenken.

Morbach. Wo dürfen sich Windräder drehen, und wo sprechen Gründe des Natur- und Landschaftsschutzes dagegen - das will das Land im Landesentwicklungsprogramm (Lep) IV regeln. Der überarbeitete Entwurf wurde in der jüngsten Sitzung des Morbacher Gemeinderats diskutiert. Bis Ende November haben die Gemeinden Zeit, eine Stellungnahme abzugeben.
Im Morbacher Rat wurden zu Lep IV Bedenken laut. Es sei auch in der aktuellen Version kein Konzept für eine überörtliche Steuerung der Windenergienutzung gegeben, kritisierte der Rat. Die Mitglieder befürchten, dass es so zu einem Wildwuchs der Windräder kommen könnte, weil die einzelnen Orte damit ihren Haushalt aufbessern möchten. "Es sei Teil der Politik der Grünen, dass Entscheidungen nicht von oben herab gefällt würden, sagte hingegen Uwe Andretta von den Grünen, der den Antrag nicht unterstützte. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschloss der Rat, eine entsprechende Erklärung abzugeben.
Der überarbeitete Entwurf des Lep IV schließt Windanlagen nun auch in "historischen Kulturlandschaften" aus. Darunter fällt ein weitläufiges Gebiet um die Mosel, das die Gemeinde Morbach am nördlichen Rand betrifft. Zudem sind Räder in Naturschutzgebieten, Nationalparks und Kernzonen der Unesco-Welterbegebiete Oberes Mittelrheintal und Obergermanisch-Raetischer Limes nicht erlaubt. hsc
Extra

Der Morbacher Rat hat sich mit der Windenergie in der Verbandsgemeinde Rhaunen auseinandergesetzt. Die VG möchte Flächen für Windräder ausweisen. "Die Gemeinde ist von den Gebieten nicht unmittelbar betroffen", sagte Morbachs Bürgermeister Andreas Hackethal. Die nächstgelegene Fläche sei etwa zwei Kilometer von der Gemarkungsgrenze entfernt. Nach seinem Kenntnisstand gibt es zudem keinen direkten Sichtkontakt. Bei einer Enthaltung stimmte der Rat dafür, keine Bedenken gegen die Fortschreibung des Flächennutzungsplans vorzutragen. hsc

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