Kinheim: Häuser, um die sich niemand kümmert

(sim) In fast jedem Dorf gibt es alte, verkommene Häuser, die das Ortsbild stören. Auch viele alte Fachwerkhäuser gammeln vor sich hin, weil die Besitzer die Sanierungskosten scheuen. Ein besonders drastisches Beispiel ist das Haus in der Burgstraße 48 in Kinheim.

Das einst prächtige Fachwerkhaus ist in einem desolaten Zustand, das Dach ist kaputt, Wind und Wetter haben große Löcher in die Wände gerissen, die alten Balken sind zum größten Teil verrottet. Das Haus stammt aus dem Jahr 1668 und besitzt an der Vorderfront einige wunderschöne Schnitzereien.

Das ehemalige Winzerhaus hat vor rund 20 Jahren ein Mann vom Niederrhein gekauft. Er begann auch gleich mit Sanierungsarbeiten und errichtete einen Anbau an dem alten Gebäude. Doch offenbar ging dem Investor das Geld aus oder er verlor einfach die Lust an der Sanierung des Anwesens. Heute lebt der Hausbesitzer größtenteils in Südfrankreich, um das alte Fachwerkhaus mitten in Kinheim kümmert er sich nicht mehr.

Rein rechtlich kann weder die Gemeinde noch die Kreisverwaltung einen Hausbesitzer dazu zwingen, sein Haus "in Ordnung" zu halten.

Die Untere Bauaufsichtsbehörde (Kreisverwaltung) kann nur dann einschreiten, wenn das Gebäude so vom Verfall bedroht ist, dass Gefahren von ihm ausgehen. Im Klartext: Spätestens wenn Schieferplatten vom Dach fallen oder sich Steinbrocken vom Putz lösen und auf die Straße donnern, muss der Eigentümer was machen.

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