"Alles wegen de Leut'"

Begeisterung pur im Nitteler Bürgerhaus: Ewald Schu aus Oberemmel sorgte mit seinem Comedy-Programm "Alles wegen de Leut'" für lautes Gelächter, verstehendes Schmunzeln und ausgelassene Heiterkeit. Mit dabei der Pianist Christoph Schacht und das Oberemmeler A-cappella-Ensemble "Choract".

Nittel. (jbo) In der Verbandsgemeinde Konz ist Ewald Schu aus Oberemmel seit Jahren Garant für humorvolle Unterhaltung. Mit dem Comedy-Programm "Alles wegen de Leut'", bei dem Schu Lieder des Kabarettisten Otto Reutter vorträgt, sorgte er jetzt auch im Nitteler Bürgerhaus für lachtränennasse Gesichter und ausgelassene Heiterkeit. Der vom Nitteler Geschichts- und Kulturverein veranstaltete Konzertabend wurde abgerundet durch einen überzeugenden Auftritt des "Choracts", eines Männergesangsensembles aus Oberemmel, das sich dem witzigen Schlager der 20er Jahre verschrieben hat.

Der Kabarettist Otto Reutter, gewissermaßen der "Heinz Erhard vom Anfang des 20. Jahrhunderts", hatte die geniale Begabung, menschliche Schwächen, politische Streitereien und Betrachtungen über das Leben in witzige und hintergründige Texte zu bringen und diese auf lakonische und unaufdringliche Art seinem Publikum zu präsentieren. Er war einer der großen Unterhaltungsstars im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Ewald Schu: "Reutter verkaufte in seiner Zeit nach dem Startenor Enrico Caruso die meisten Schallplatten."

Fast 100 Jahre später erstaunt, dass sich die von Reutter so witzig beschriebenen Verhältnisse kaum verändert haben - noch immer geht es um das Verhältnis von Mann und Frau, die unfreiwillig komischen Dinge im Alltagsleben und das Katz- und Maus-Spiel zwischen Bürgern und Staat.

Da wundert es nicht, dass die rund 100 Besucher im Nitteler Bürgerhaus herzlich lachen konnten und Ewald Schu und Christoph Schach, dem stil- und taktsicheren Begleiter am Klavier, rauschenden Beifall spendeten. Der Konzertsaal mit vor den Fensterfronten hängenden Stoffbahnen war von Rita Trauden schön geschmückt. Ebenso fügte sich die unaufdringliche Bühnendekoration mit Leierkasten und Grammofon in das harmonische Gesamtbild des Abends ein.

Abgerundet wurde der äußerst amüsante Comedy-Abend mit dem "Choract", der mit seinem mehrstimmigen und großartig austarierten Männergesang für musikalische Abwechslung sorgte.

Nach rund zwei Stunden verwandelte sich Ewald Schu dann vom Solokünstler zum Chormitglied und bestritt das stürmisch beklatschte Finale gemeinsam mit dem Choract. Dieser Abend hätte ein zum Bersten gefülltes Bürgerhaus verdient gehabt.

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