Düstere Aussichten

Der Haushalt 2004 des Kreises Trier-Saarburg ist wieder mit Mehrheit auf den Weg gebracht worden. Die Ablehnung durch die SPD-Fraktion hat fast Tradition - sie gilt sozusagen als festes Ritual im Haus an der Trierer Mustorstraße. Dass der Verwaltungshaushalt noch einmal ausgeglichen werden konnte, ist aber nur einem finanztechnischen Zufall aus dem Sozialhilfebereich und einem Griff in die Silberbesteck-Schublade zu verdanken. Fest steht schon, dass ab 2005 auch für den Kreis Trier-Saarburg die ganz mageren Jahre anbrechen werden. Schon heute gilt der Haushalt als "total ausgequetscht" - für Extravaganzen im Bereich der freiwilligen Leistungen lässt er keinen Raum. Und dass Trier-Saarburg heute noch zu den vier finanziellen Spitzenreitern unter den rheinland-pfälzischen Kreisen zählt, tröstet wenig beim Blick in die Zukunft. Der Landkreistag hat den Fehlbedarf bei den Kreisen für 2005 auf insgesamt 300 Millionen Euro beziffert. Dann wird sich der Kreis Trier-Saarburg "auch in die Beerdigung einreihen", wie der Landrat nun sagte. Die Ursachen dafür sind nicht hausgemacht - sie wurden zum größten Teil in Mainz ausgebrütet: Verlust der Gewerbesteuer, steigende Pflichtausgaben insbesondere im Sozialbereich, Änderungen im Finanzausgleich und vieles mehr. Bleibt nur noch das Prinzip Hoffnung auf eine wieder florierende Wirtschaft und sinkende Arbeitslosenzahlen. f.knopp@volksfreund.de

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