Ein Führerschein fürs Kochen und Essen

Mit dem Pilotprojekt Ernährungsführerschein will Maria Dumrese, Leiterin der Volkshochschule (VHS) Konz, Grundschülern Wissen vom und Spaß am gesunden Essen vermitteln.

 An der Realisierung des Projekts Ernährungsführerschein beteiligt: Claudia Thein, Gerhard Huber, Bianka Ehlscheid, Maria Dumrese, Ruth Mischo, Rosi Jung und Christian Hauer (von links).TV-Foto: Klaus D. Jaspers

An der Realisierung des Projekts Ernährungsführerschein beteiligt: Claudia Thein, Gerhard Huber, Bianka Ehlscheid, Maria Dumrese, Ruth Mischo, Rosi Jung und Christian Hauer (von links).TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. (kdj) Erster Partner von VHS-Leiterin Maria Dumrese, bei der Verwirklichung des Projekts, dem weitere folgen sollen, ist Rektor Gerhard Huber von der Konzer Grundschule St. Nikolaus. Huber ist begeistert von dem Vorhaben: "Das passt exakt zu meinen Vorstellungen von einer Ganztagsschule". Die Begeisterung Hubers kommt nicht von ungefähr. Sein Credo lautet: "Wir wollen keine Nachmittagsverwahranstalt für Schüler sein! Wir wollen konkrete Inhalte anbieten." Dieses Anliegen teilt er mit seinem gesamten Kollegium.

Das vom "aid Infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e.V." entwickelte und sowohl von Bund als auch Ländern sowie dem Deutschen Landfrauenverband bundesweit geförderte Projekt aid-Ernährungsführerschein macht Schluss mit dem theoretischen Ernährungswissen und stellt - so heißt es in der Beschreibung des nach eigenen Angaben unabhängigen Infodienstes - "eigenes Erleben ganz nach vorn". Nach der bisherigen Planung wird es 2011 auslaufen.

Dieses eigene Erleben soll vom neuen Schuljahr an in sechs bis sieben nachmittäglichen Doppelstunden realisiert werden. Das beginnt bei der Vermittlung von Grundkenntnissen im Umgang mit Küchengeräten, zu denen beispielsweise auch ein simples Schälmesser gehört, setzt sich fort mit der ganzheitlichen Vermittlung von Küchenkenntnissen, die die Acht- bis Zehnjährigen befähigen sollen, Pausenfrühstücke, Salate, Quarkspeisen, heiße Kartoffelgerichte und mehr selbstständig zuzubereiten und auch zu servieren. Zum Thema gehört, auch ein Stück Esskultur zu vermitteln.

Hintergrund der von einer Krankenkasse mitgesponserten Aktion, woran sich auch Eltern im Unterricht aktiv beteiligen dürfen, ist eine möglichst frühe Gesundheitsvorsorge. So weisen die Initiatoren des Projekts Ernährungsführerschein warnend darauf hin, dass die Adipositas (gesundheitsgefährdende Fettleibigkeit) nur scheinbar ein Problem der Fastfoodgewohnten US-Amerikaner sei. Die Ursachen auch in Deutschland werden laut aid-Infodienst in den ersten zehn Lebensjahren vornehmlich durch falsches Essverhalten gelegt. Das Projekt Ernährungsführerschein soll dieser Entwicklung möglichst frühzeitig entgegenwirken. Mithilfe von Pyramiden in Ampelfarben wird über Klassifizierung von Lebensmitteln und die jeweils empfohlenen Mengen übersichtlich informiert. Die beteiligten Partner haben den Ernährungsführerschein als Leitfaden unterschrieben und besiegelt. Er soll gleichermaßen Kinder und Eltern an gesunde Ernährung erinnern.

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