Einigkeit macht stark

Manche Situationen treiben einen geradewegs zur Poesie: "Einen großen Moment hat das Jahrhundert geboren/ Doch der große Moment fand ein kleines Geschlecht." Was Schiller und Goethe vor gut 200 Jahren gemeinsam dichteten, könnte auch auf den Unternehmerabend des Vereins Konzer Stadtmarketing zutreffen.

Vielleicht haben von den 1200 eingeladenen Geschäftsleuten wirklich nur die gut 50 Anwesenden geahnt, dass sich hier wirkliche eine Jahrhundertchance für Konz auftut. Seit Jahrzehnten dümpelt die Geschäftswelt der Stadt zwischen Sattheit und Resignation, schaut gelegentlich müde herüber zum nahe gelegenen Trier und beklagt sich im Übrigen über die Stadtpolitik. Das ist für die Zukunft nicht genug. Jetzt steht eine Beratungsorganisation zur Verfügung, die mit guten Referenzen aus allen möglichen Städten der Republik aufwarten kann. Der Stadtrat wird für die erste Projektphase die notwendigen Mittel bewilligen. Sogar vom Land könnte finanzielle Unterstützung kommen. Wenn die Konzer Geschäftswelt immer noch nicht erkennt, was die Stunde geschlagen hat, sich entsprechend formiert und für den weiteren Entwicklungsprozess auch einmal Geld in die Hand nimmt, dann ist sie nicht zu retten. Dann darf sich allerdings niemand wundern, wenn die Innenstadt allmählich verödet, wenn noch mehr Geschäfte schließen, der Wert der Immobilien in den Keller sackt, und die Konzer überall wohnen wollen, nur nicht im Zentrum ihrer Stadt. Und weil diese Situation einem ausgeglichenen Kommunalhaushalt nicht gerade förderlich ist, schrumpft auch der ohnehin enge Spielraum der Politik auf Null. Das muss nicht sein, vorausgesetzt, Stadtverwaltung und Konzer Geschäftswelt ziehen an einem Strang. Einigkeit macht stark. m.moeller@volksfreund.de

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