"Es muss der Jugend Spaß machen"

HEDDERT. (hm) Zur Feuerwehr kam Manfred Wagner wie die Jungfrau zum Kind. Doch er nahm die Herausforderung an und hat als Wehrführer eine intakte Wehr und eine aufstrebende Jugendwehr hinter sich.

Manfred Wagner ist 39 Jahre alt, verheiratet mit Claudia, hat zwei Töchter im Alter von elf und sieben Jahren und arbeitet bei der Wehrtechnischen Dienststelle der Bundeswehr Trier. "Ich bin ein reinrassiger Hedderter", sagt Wagner, der sein Elternhaus abgerissen und komplett neu erbaut hat. Seit 1986 ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Heddert und seit 1998 ist er auch Wehrführer. "In die Feuerwehr kam ich durch einen Zufall", erinnert er sich. "Anlässlich der Sportwoche des SV Mandern und seinem 40. Jubiläum kamen wir ins Gespräch um die Ausrichtung Freiwillige-Feuerwehr-Turniers der Verbandsgemeinde. Weil ich auch Fußballer war, der alle Mannschaften in Schillingen durchlaufen hat und heute noch in der Altherren-Mannschaft spielt, wurde ich angesprochen, die Mannschaft zu verstärken. Das konnte ich jedoch nur als Feuerwehr-Mitglied tun. Also wurde ich Mitglied der Hedderter Wehr." Nach dem Ausscheiden seines Vorgängers als Wehrführer habe sich die Nachfolger-Frage gestellt. "Niemand wollte dieses Amt antreten, also habe ich mich bereit dazu erklärt. Bei meiner Einstellung zur Feuerwehr und den damit verbundenen Aufgaben, fühlte ich mich verpflichtet, dieses Amt anzunehmen", berichtet er. "Spektakuläre Einsätze hatten wir während meiner Amtszeit bisher nicht", blickt Wagner zurück. Dennoch habe die Feuerwehr Heddert große Erfolge zu verbuchen. "Wir besitzen eine Mannschaft von 26 Personen, sehr viel für unseren Ort, der gerade mal 283 Einwohner hat." Ein weiterer Erfolg sei die Gründung einer Jugendwehr, die in diesem kleinen Ort ein immenses Ausmaß habe. "Die Gründung einer solchen Gemeinschaft war mir immer schon ein besonderes Anliegen, auch schon vor meiner Amtszeit als Wehrführer. Doch nach dem Amtswechsel habe ich die Sache mit meinen Kollegen angepackt." Erfahrungen hat Wagner bereits als Jugendbetreuer im Schillinger Sportverein gesammelt. "Eine zusätzliche Initiative kam von den Jung-Feuerwehrmännern, die mich dabei unterstützen wollten. Also haben wir es angepackt, und das war gut so", sagt er. 2002 war die Gründung, inzwischen gehören dieser Wehr 26 Jugendliche an. Das sind ebenso viele Mitglieder wie in der "großen" Wehr. Eines ist für Wagner und seine Kameraden wichtig: "Es muss der Jugend Spaß machen. Dass das so ist, zeigen uns die Jugendlichen immer wieder. Mit Ehrgeiz, Elan und Freude verrichten sie alle Arbeiten, die ihnen aufgetragen werden. Es macht einfach Spaß mit der jungen Truppe." Einziges Feuerwehrauto der Verbandsgemeinde

Wagner weist außerdem nicht ohne Stolz auf ein Novum in der Verbandsgemeinde Kell am See hin: "Wir besitzen als einzige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Kell am See ein eigenes Feuerwehrauto. Eine Notwendigkeit von Seiten der Behörde wurde nicht erkannt, und so haben wir die Initiative ergriffen", erzählt Wagner. Von dem, was bei den Feuerwehr-Festen eingenommen wurde, einem Zuschuss der Gemeinde und der finanziellen Unterstützung des Heimatvereins haben sie das gebrauchte Fahrzeug gekauft. "Die Verbandsgemeinde ist zwar Halter und kommt für die Folgekosten auf, doch wir haben das Fahrzeug bezahlt. Der Grund: Wir wollten einsatzfähig sein und nicht mit einem Traktor und einer angehängten Pumpe am Einsatzort erscheinen", sagt Wehrführer Wagner. Wehrführer ist für ihn ein Hobby, wenn auch ein Ernstes. Da bleibt nicht viel Zeit für andere Interessen. Doch eines lässt sich Manfred Wagner nicht nehmen: Jedes Jahr ist er mit Motorsäge und Axt "bewaffnet" im Wald zu finden, wo er mit seinen Brüdern Brennholz für den Winter schlägt. Für seine Familie seien dies mehr als 30 Festmeter. Das Holz zu spalten, ist eine sportliche Herausforderung.

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