Freudenburger schreiben einen Wunschzettel

Freudenburg · Steuervorteile für Gebäudesanierungen und viele Ideen für einen schöneren, lebens- und liebenswerteren Ort sollen Freudenburg fit für die Zukunft machen. Stadtsanierung und Dorfmoderation sind gestartet. Die Bürger haben sich rege beteiligt. Etwa 100 Freudenburger kamen zur Auftaktveranstaltung.

Freudenburg. Michel Parage ist Fan des FC Bayern. Die Fernsehübertragung des Champions-League-Spiels gegen den FC Valencia hat er sausen lassen. Er kam lieber zur Auftaktveranstaltung der Freudenburger Dorfmoderation. Begründung: "Die Entwicklung meines Dorfes ist mir wichtiger."
Ähnlich sahen das etwa 100 Freudenburger, die nicht nur von Planer Hubert Deubert wissen wollten, was es mit dem Sanierungsgebiet und damit verbundenen steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten auf sich hat, sondern auch an Ideen für ein attraktives Freudenburg mitarbeiten wollten.
40 von ihnen trugen sich spontan in die Liste der Arbeitskreise ein (siehe Extra). Ortsbürgermeister Bernd Gödert freute sich: "Hier ist der gesamte Bevölkerungsquerschnitt vertreten."
Symbolträchtiges Banner


Symbolträchtig hatten Jugendliche ein Banner mit der Aufschrift "Dorferneuerung 2012 bis 2017" gemalt und auf der Bühne des Bürgerhauses aufgehängt. Von gekippten Buchstaben bis zur klaren Linienführung zeigt es symbolisch die Bemühung möglichst vieler Bürger unter der Leitung des Planers Hubert und der Moderatorinnen Ina Kunz und Eveline Bautscha um die Zukunft des Dorfes.
In Sachen Stadtsanierung rechnet Planer Deubert vor: "Unter Nutzung aller steuerlichen Vorteile kann eine Renovierungsinvestition statt 50 000 Euro nur noch 36 500 Euro kosten." Zugrunde gelegt wurde ein Steuersatz des Eigentümers von 27 Prozent. Dafür müsse ein Vertrag mit der Ortsgemeinde geschlossen werden. Seine Mitarbeiter werden ab kommender Woche an den Haustüren klingeln, um die neuen Möglichkeiten jedem Hausbesitzer zu präsentieren.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, Leo Lauer, machte auf weitere Fördermöglichkeiten von bis zu 8000 Euro durch die Kommune aufmerksam: "Freudenburg ist ein Pilotprojekt." Die Ortskerne dürften nicht vernachlässigt werden.
Die Tische im Bürgerhaus waren so aufgestellt, dass sich zwangsläufig Gruppen bildeten, die Karten ausfüllten. Gefragt wurde nach Schwächen, Stärken und Zukunftsideen für Freudenburg. Auf die Mängelliste setzten die Bürger etwa fehlende Parkplätze, die chaotische Verkehrssituation, Geschäftsleerstände, schwaches DSL, und, mit Applaus bestätigt, den "Saal-Peter" im Bürgerhaus - die hässlichen weiß-grauen Flecken an der Wand.
Gut an Freudenburg fanden die Bürger die engagierte Jugend, das Vereinsleben, die Grundversorgung, die vorhandene Schule, den Kindergarten, die Arbeitsplätze und die gute Luft.
Dorffest und Grillhütte


Zum Ende der Veranstaltung schrieben die Freudenburger einen Wunschzettel: Es soll bessere Parkplätze geben, barrierefreie Wege, ein wiederbelebtes Dorffest, neue Vereinsräume, ein neues Bürgerhaus und eine Grillhütte, mehr Gastronomie und Einzelhandel. Außerdem sollen die Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen und der Tourismus ausgebaut werden. In den kommenden eineinhalb Jahren soll aus dem Wunschzettel ein Konzept werden.
Und für Michel Paralgie war der Abend besonders gut verlaufen. Seine Bayern hatten gegen Valencia mit 2:1 gewonnen.
Die Moderatorinnen sind unter Telefon 06894/9988590 oder 06894/9499068 erreichbar, das Büro von Planer Hubert Deubert unter Telefon 06359/801680.
Extra

Der Arbeitskreis Tourismus trifft sich am 30. Oktober, die Gruppe, die sich mit dem Dorfbild und der Infrastruktur befasst, am 18. Oktober, jeweils um 19.30 Uhr im Bürgerhaus. Das Team für die Dorfgemeinschaft ist bereits am 17. Oktober um 20 Uhr an der Reihe, direkt nach dem Treff der jungen Freudenburger ab 13 Jahren um 18 Uhr im Jugendraum. Für die Kinder (und deren Eltern) wird noch ein Termin festgelegt. doth

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