Großes Loch

GUSENBURG. (ax) Das Dorf teilt sein Schicksal mit neun anderen Orten in der VG Hermeskeil. Auch in Gusenburg klafft im Jahr 2004 ein beträchtliches Haushaltsloch. Der vom Gemeinderat einstimmig verabschiedete Etat schließt mit einem Defizit von 97 239 Euro.

"Uns bleibt kaum noch Spielraum für größere Leistungen" - Ähnlich wie vielen seiner Ortsbürgermeister-Kollegen blieb auch Heinz Schuh bei der Sitzung des Gusenburger Rats nichts anderes übrig, als zu Beginn der Etatberatungen darauf hinzuweisen, "dass sich die Lage der öffentlichen Haushalte dramatisch verschlechtert hat." Diese Entwicklung lässt sich auch an den Eckdaten des Gusenburger Etats für das Jahr 2004 ablesen. Im Verwaltungshaushalt stehen Einnahmen von 632 338 Euro Ausgaben von 729 577 Euro gegenüber. Das bedeutet ein Minus von97 239 Euro. "Rückläufige Steuereinnahmen, geringere Schlüsselzuweisungen, die Erhöhung der VG-Umlage auf 44 Prozent und steigende Ausgaben für die Substanzerhaltung unserer Gebäude und Einrichtungen" - diese Gründe sind lautSchuh für das deutliche Defizit verantwortlich. Besonders gravierend ist im Hochwald-Ort der Rückgang beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer: Lag dieser 2003 noch bei 258 135 Euro, so sind im Etat für 2004 nur noch Einnahmen von 227 070 Euro festgesetzt. Auf der Suche nach zusätzlichen Einnahmemöglichkeiten folgte der Rat - wenn auch nur mit knapper Mehrheit - dem Vorschlag der Verwaltung und beschloss die Anhebung des Hebesatzes für die Hundesteuer. Künftig werden für den ersten Hund 42 statt 36 Euro fällig. Der Zwang zur Investitions-Zurückhaltung wird auch beim Blick auf den Vermögenshaushalt deutlich, der in Einnahmen und Ausgaben auf 35 430 Euro festgesetzt ist. Größter Ausgabeposten ist dabei mit 10 500 Euro der Erwerb eines Grundstücks, um damit die Voraussetzungen für die Neugestaltung des Einmündungsbereichs Hauptstraße/Lindenbornstraße zu schaffen. Dieses Bauprojekt ist Teil des beabsichtigten Ausbaus der L 147, auf den die Gusenburger nun schon lange vergeblich warten. "Seit 1999 wird geplant. Aber keiner kann sagen, wann endlich gebaut wird", schildert Schuh den aktuellen Sachstand.Dringend erforderlich: Erweiterung des Friedhofs

Weiteres Thema war die dringend erforderliche Erweiterung des Friedhofs. "So wie es aussieht, müssen wir schon Ende des Jahres mit der Belegung eines neuen Gräberfeldes beginnen", kündigte Schuh an. Zustimmung seitens der Ratsmitglieder gab es dabei für den Vorschlags Schuhs, prüfen zu lassen, ob die Gemeinde die Kosten für die Anlage eines modernen Grabkammer-Systems finanzieren kann. Dieses sieht Einzelgräber mit doppelter Belegung übereinander sowie Ruhefristen von 15 Jahren vor. Entscheidender Vorteil bei der begrenzten Platzkapazität des Gusenburger Friedhofs sei, dass die großen Grabzwischenräume wegfallen. "Allerdings wäre ein Bau am Anfang mit hohen Kosten verbunden", betonte Schuh. Zu dem geschätzten Preis von rund 60 000 Euro für 60 Grabstellen sind noch die Kosten für umfangreiche Tiefbauarbeiten hinzuzurechnen. Denn für das neue Gräberfeld mussder komplette Boden abgetragen und ein Aushub von 1,80 Meter vorgenommen werden. Der Rat einigte sich darauf, die Verwaltung klären zu lassen, welche Kosten die Tiefbauarbeiten verursachen würden und ob ein Antrag auf Bezuschussung gestellt werden kann. Auf der nächsten Sitzung will der Rat erneut über das Thema beraten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort