Krach wegen Kiesabbaues

WASSERLIESCH. Die jüngste Zusammenkunft des Gemeinderates weckte nicht nur starkes Interesse bei den Bürgern, sie erregte auch deren Gemüter. Grund für einige lautstarke Proteste im Saal: ein zweifellos nicht ganz zweifelsfreier Beschluss zum Thema "Kiesabbau II".

Im vergangenen Jahr hat das Gremium den Antrag einer ortsansässigen Firma auf Freigabe weiterer Flächen zum Kiesabbau abgelehnt. In einer weiteren Sitzung relativierte der Rat den Beschluss. Laut Sitzungsniederschrift bezieht sich die Entscheidung nicht auf den Bereich zwischen "Verkehrsspange" und Hafen. Das entsprechende Abstimmungsprozedere sei "in ungewöhnlicher Schnelligkeit" vonstatten gegangen, berichtete Ratsmitglied Walter Burg (SPD). "Keiner der mir bekannten Zuhörer im Saal hat damals etwas davon mitbekommen." Schließlich sei es ein erheblicher Unterschied, ob man den Abbau gänzlich oder nur zum Teil ablehne. Einen von der SPD-Fraktion eingebrachten Antrag auf Änderung der Sitzungsniederschrift lehnte der Gemeinderat ab. "Das Dokument wurde durch mich und zwei weitere Ratsmitglieder unterschrieben und ist damit rechtskräftig", betonte Ortsbürgermeister Josef Reinert und löste damit lautstarke Proteste im Saal aus.Neues Bauland zwischen den Dörfern

Etwas geruhsamer gingen die Beratungen über das geplante "Wochenendhausgebiet" über die Bühne. Nach der vorgezogenen Bürgerbeteiligung und unter Einbeziehung diverser Naturschutzverbände wurden geringfügige Änderungen in den Bebauungsplan aufgenommen. Dazu zählt der Verzicht auf eine Bebauung im Bereich des Landschaftsschutzgebietes "Albachtal". Weitere Punkte auf der Tagesordnung waren Beschlüsse zu Änderungen und zur erneuten Offenlage des Bebauungsplanes "Zwischen den Dörfern". Grund war eine vom Straßenbauamt vorgeschlagene Lärmschutzwand. "Eine für die Gemeinde kostengünstigere Variante ist ein individueller, passiver Lärmschutz für einzelne Häuser", unterstrich Reinert. Damit fand er breite Zustimmung. Bedenken hatten jedoch einige der gut 20 Gäste des öffentlichen Teils der Sitzung. "Passiver Lärmschutz bedeutet höhere Kosten für die aus finanzieller Sicht ohnehin stark gebeutelten Privatbauherren", so die einhellige Meinung. Dennoch wurden Änderungen und Offenlage beschlossen. Beschlossen wurden ebenfalls die Erweiterung der Straßenbeleuchtung im Baugebiet "Granahöhe" und der Forstwirtschaftsplan. Seine Zustimmung gab der Rat ebenfalls zum Investitionsprogramm 2003 bis 2007 und den Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2004. Einstimmig abgelehnt wurde hingegen die im vergangenen Jahr geplante Errichtung einer Kanuanlegestelle am Wasserliescher Moselufer. Reinert: "Die Anlegestelle ist im Hinblick auf die aktuelle Haushaltslage und auch aus touristischer Sicht nicht notwendig."

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