Hurra, hurra, die Schule rennt

SCHWEICH. 100 Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) Schweich liefen und schwitzten um die Wette, um Spenden für an Multipler Sklerose (MS) erkrankte Menschen zu sammeln. Jeder gelaufene Kilometer wurde von im Vorfeld durch die Kinder gewonnenen Sponsoren mit einem frei gewählten Geldbetrag honoriert.

 Müde, aber zufrieden mit ihrer Leistung beim Laufwettbewerb zugunsten der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft sind die Schüler und Schülerinnen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums.Foto: Anke Emmerling

Müde, aber zufrieden mit ihrer Leistung beim Laufwettbewerb zugunsten der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft sind die Schüler und Schülerinnen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums.Foto: Anke Emmerling

Das Schweicher Gymnasium ist die erste von 600 angeschriebenen Schulen, die sich an diesem Projekt der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) beteiligt. Hergestellt wurde der Kontakt durch die Vorsitzende der Trierer MS-Selbsthilfegruppe, Stefanie Ahlke.Betroffenheit schuf Willen zum Helfen

Martin Sons, Sportlehrer am DBG, griff die Idee spontan auf und bereitete das Thema zusammen mit seinen Kollegen in anschaulichen Unterrichtseinheiten vor. Erzählungen Betroffener, Videovorführungen und griffige Vergleiche, wie der eines Stromkabels mit defekter Hülle als Bild für eine angegriffene Nervenbahn, vermittelten den Kindern eine Vorstellung von der unheilbaren, neurologischen Erkrankung. Und das kam an. Sarah-Kim, Schülerin der sechsten Klasse, erzählt: "Was wir über diese Krankheit gehört haben, hat uns sehr betroffen gemacht. Mich interessiert das Schicksal der Menschen, und ich möchte gerne helfen."Genauso ging es ihren Mitschülern. Mit fieberhaftem Einsatz gingen sie auf die Suche nach Sponsoren. Aufgeregt präsentierten sie Edith Wingenfeld von der DMSG, die mit Grüßen von Ministerpräsident Kurt Beck eigens aus Mainz angereist war, ihre vollen Laufkarten. "Wir sind froh, dass die Menschen in diesen Zeiten so spendenbereit sind", freute sie sich. Dann rannten die Schüler los. Hätte es kein Zeitlimit gegeben, wären manche von ihnen nicht zu stoppen gewesen. "Ich wollte viel Geld sammeln und zeigen, dass ich es packe", meint Jenny. "Für mich war es eine Herausforderung. Ich wollte sehen, wie weit ich es schaffe", sagt der elfjährige Jan, der mit seinen 15 Kilometern den Rekord hält. Katharina berichtet: "Wir haben uns gegenseitig angespornt und ermuntert, weiter zu laufen." In 1,5 Stunden legte jeder zwischen fünf und 15 Kilometer zurück, was weit über die Erwartungen hinausging."Jetzt bin ich wahrscheinlich ziemlich pleite", meinte die Deutschlehrerin Sabine Hustedt, die sich großzügig als Sponsorin zur Verfügung gestellt hatte. Auch andere Spender werden sicher überrascht sein. Aber ihre Gelder sind gut angelegt. Sie kommen Forschung, Therapie, Beratung und Lebenshilfe zugute und lindern damit die zum Teil schwerwiegenden Folgen der Krankheit. Lebensqualität und Psyche von MS-Patienten werden von Sprach-, Seh- und Bewegungsstörungen bis hin zu einem Dasein im Rollstuhl beeinträchtigt. "Ich würde wieder laufen, wenn ich damit helfen kann", sagte Hanna und zeigte stolz die Urkunde und die Anstecknadel, die sie für ihre Leistung erhalten hat.

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