In Saarburg trifft Straßenkunst auf Museumskultur

Saarburg · Mit dem blauen Hirsch fing alles an: Die Veranstaltungsreihe Spiegelbilder war das Projekt, mit dem sich die Verbandsgemeinde Saarburg 2007 am Kulturhauptstadtjahr Luxemburg und die Großregion beteiligte. Inzwischen geht die Kulturreihe ins fünfte Jahr. Am Samstag startet sie mit der Musik- und Theaterveranstaltung "Streetbeat 4 Culture" in Saarburg.

 Auch mit dabei sind der Herr Kapellmeister und das Fräulein Anneliese. Foto: Kulturbüro Saarburg

Auch mit dabei sind der Herr Kapellmeister und das Fräulein Anneliese. Foto: Kulturbüro Saarburg

Saarburg. Aus Brüssel kommt vieles, das manchmal eher als Fluch denn als Segen wahrgenommen wird. Eindeutig zu Letzterem zählt die Förderung der Veranstaltungsreihe "Spiegelbilder grenzüberschreitender Kulturarbeit" aus Töpfen der Europäischen Union. Denn diese sind ebenso wie weitere Zuschüsse von Kommunen, Kreis und Land lebensnotwendig für solche Veranstaltungen. "Wir sind abhängig von öffentlichen Mitteln und Sponsoren", sagt Anette Barth, Projektleiterin.
Jedes Jahr eine Neuauflage


Entstanden ist das Konzept 2007 als Beitrag der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg zum Kulturhauptstadtjahr Luxemburgs und der Großregion. Seitdem gibt es in jedem Jahr eine Neuauflage. Das Projekt ist in verschiedenen Ebenen grenzüberschreitend angelegt: sowohl, was die Teilnehmer betrifft, als auch, was die Veranstaltungsorte angeht. "Leider ist das in diesem Jahr nur einmal der Fall, dass Luxemburg als Veranstaltungsort auftritt", sagt Olaf Hennigs, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. "Das ist sehr schwer organisierbar." Es bestehe aber der Wunsch, dies wieder auszudehnen. Das Motto der aktuellen Reihe, "Natürlich Kultur - Leben", ist angelehnt an das des rheinland-pfälzischen Kultursommers (Natürlich Kultur).
Auftaktveranstaltung ist "Streetbeat 4 Culture" am Samstag, 14. Mai, ab 13 Uhr in Saarburg - anlässlich des internationalen Museumstags, der am Sonntag gefeiert wird.
"Wir wollen die Museen, die im Altstadtbereich fußläufig rund zehn Minuten auseinanderliegen, an diesem Tag auch nach außen öffnen", erklärt Hennigs. "Die Musik und das Theater sind quasi die Verbindung von außen nach drinnen in die Museen", sagt Barth. Es gehe auch darum, für Aufgaben der Kultur zu sensibilisieren - Kultur der Kultur zuliebe. Diese habe, so Barth, auch einen Auftrag: das kulturhistorische Zeugnis zu erhalten. "Die Museen sind ja beispielsweise auch in denkmalgeschützten Häusern untergebracht." Die Verbindung zwischen Museen und Straße, zwischen innen und außen, funktioniert, indem die Künstler sich durch die Stadt und vor den Museen bewegen - Ausgangspunkte sind der Buttermarkt rund um das Amüseum sowie die Glockengießerei Mabilon. Von dort aus wandern die Künstler weiter durch die Stadt. "Das wird ein bisschen wie Ostereiersuchen", sagt Hennigs. "Man muss seinem Gehör nachgehen."
Grenzüberschreitender Ansatz


Mit dabei ist die Fanfare Sarrebourg-Hoff, Onkel Wilhems Jazzkapelle, Brass Delux sowie Herr Kapellmeister und das Fräulein Anneliese. Neben den Musikern ist das Straßentheater Dadafonic unterwegs, eine luxemburgische Gruppe mit behinderten und nicht behinderten Menschen. Die Künstler kommen insgesamt vorwiegend aus der Großregion - ganz im Sinne des grenzüberschreitenden Ansatzes.
Die Saarburger Museen (Amüseum, Mühle, Glockengießerei) sind am Samstag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Das Streetbeat-Programm beginnt um 13 Uhr in und vor den Museen und endet in der Glockengießerei (16 bis 18 Uhr). Die Museen haben auch am Sonntag, 15. Mai, geöffnet. Der Eintritt ist dann ebenfalls frei.
Weitere Veranstaltungen der Reihe Spiegelbilder: 30. - 31. Juli: 1. DeLux-Dixieland-Festival: Boogie Woogie, Jazz und Blues mit Little Willie Littlefield und Eeco Rijken Rapp in der Glockengießerei Saarburg sowie die Dixieland Tour DeLux: Mit dem Postschiff von Saarburg nach Grevenmacher und zurück; 11. September: Pour l\'amitié: drittes Wandelkonzert mit Ensembles aus dem Saar-Lor-Lux-Raum, Kastel-Staadt; 27. November: Musiktheater "Mumm Séis oder Mutter Suse - ein Lustspiel des luxemburgischen Nationaldichters Edmond de la Fontaine, genannt Dicks. jka

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