Investiert wird nur in das Nötigste

Ockfen · In seiner Serie fragt der TV nach, was in den Ortsgemeinden 2012 ansteht. Seit mehreren Jahren schreibt die 650-Einwohner-Gemeinde Ockfen rote Zahlen, die Kosten steigen. Große Sprünge und Investitionen sind daher 2012 nicht drin - wohl aber die Sanierung des Bürgerhauses.

 Die Ortsgemeinde Ockfen versucht, der Verschuldung Herr zu werden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Ortsgemeinde Ockfen versucht, der Verschuldung Herr zu werden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ockfen. Der Ortskern ist es, auf den in Ockfen größter Wert gelegt werden muss. So sieht es zumindest Ortsbürgermeister Leo Steinmetz. Nicht zuletzt deshalb wurde 2011 der Bürgerhausvorplatz komplett erneuert. "Nun ist der Platz an das Wasser- und Kanalsystem angeschlossen, so dass er endlich für Veranstaltungen nutzbar ist", erklärt Steinmetz und denkt dabei an Feste des Musikvereins oder der Feuerwehr.
Auf die Jahre 2012 und 2013 verteilt soll nun auch das Bürgerhaus selbst trockengelegt und saniert werden. In dem Haus aus dem Jahr 1955 gibt es Feuchtigkeitsschäden zu beklagen. Auch ein neuer Innen- und Außenanstrich soll her. Die Gesamtkosten schätzt der Ortsbürgermeister auf etwa 125 000 Euro, ein Teil der Arbeiten soll zudem in Eigenleistung erbracht werden.
Positiv bewertet Steinmetz, dass die Leerstandsquote im Ortskern derzeit bei null liegt: "Wir haben es bisher immer geschafft, zusammen mit den Erben und Alteigentümern einen Weg zu finden, dass die Häuser nicht verfallen. Das war uns wichtig, denn wenn der Ortskern nicht funktioniert, braucht man auch keine neuen Wohngebiete auszuweisen." Seit einigen Jahren gehört Ockfen zu den Orten der Verbandsgemeinde Saarburg, die einen defizitären Haushalt ausweisen. Um den Eigenbeitrag zum Entschuldungsfonds aufbringen zu können, plant die Gemeinde eine Anhebung der Grundsteuer. "Sparen alleine hilft nicht", bestätigt Steinmetz. "Denn auch wenn wir bei allem anderen sparen und auf solche Dinge wie Seniorennachmittage oder die obligatorische Martinsbrezel für die Kinder verzichten würden, reicht es immer noch nicht."
Stolz ist der Ortsbürgermeister auf die Internetanbindung im Ort, die Ende 2011 abgeschlossen wurde. "Die Kunden sind bisher alle zufrieden, die Maßnahme hat sich gelohnt."
Auf der anderen Seite steht 2012 der Abschluss der Umgestaltungen auf dem Friedhof auf dem Programm. Ein Friedhofskreuz soll auf dem Urnenfeld für die anonymen Bestattungen aufgestellt werden, dazu kommen kleinere Reparaturen und Erweiterungen in einem Volumen von etwa 12 000 Euro. Die Friedhofsgebühren werden jedoch nicht erhöht. "Wir sind bereits am oberen Limit, mehr wäre nicht vertretbar", sagt Steinmetz. "Insgesamt muss bei dieser finanziellen Situation das Motto lauten, etwas langsamer zu machen." spr

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