In der Pfarrkirche St. Laurentius spielte sie Stücke aus Deutschland, England und Österreich von Johann Sebastian Bach, Martin Pearson und Wolfgang Amadeus Mozart. Bei den zarten Klängen des Instruments fand der ein oder andere Gast sicher einen Moment der Ruhe. Das Cembalo von Sonja Kranich ist ein Nachbau eines alten flämischen Cembalos aus dem 16. Jahrhundert. "Cembalo spielte man in Europa etwa bis zu Mozarts Zeiten", erzählt die Künstlerin, "dann kamen die Hammerflügel auf, weil die Leute lautere Musik hören wollten". Bei einem Cembalo werden die Saiten von kleinen Kielen gezupft, die früher aus Gänsefedern hergestellt wurden und heute aus Plastik sind. Das Cembalo geriet in Vergessenheit. "Ich habe in Paris mit eigenen Augen sehen, wie sie damit die Öfen gefeuert haben", erzählt sie entsetzt, "heute würde man sich die Haare raufen". Nur dem Zufall sei es zu verdanken gewesen, dass Lieder von damals erhalten geblieben seien. Inzwischen hätten auch einige interessante Komponisten das alte Instrument wieder entdeckt.