Lebensabschnitt

"Ja, mit Gottes Hilfe", hört man jetzt oft in der evangelischen Kirche, und zwar aus den Mündern der Jugendlichen. Dabei stehen sie häufig stolz vor den Pfarrern. Sie wirken irgendwie erwachsener. Mit der Konfirmation wird die Taufe bestätigt.

Die meisten Konfirmanden sind als Babys getauft worden. "Jetzt löse ich meine Paten ab und kann im Glauben alles selbst entscheiden", sagte einmal eine Konfirmandin. Stimmt. Konfirmation hat in der Tat etwas mit Erwachsenwerden und Selbstbewusstsein zu tun. Im Konfirmandenunterricht haben sie sich mit den zentralen Themen des christlichen Glaubens beschäftigt. Sie wissen jetzt mehr über Taufe, Abendmahl und Kirche. Manchmal haben sie auch ein bisschen daran gezweifelt, wie das nun ist mit Gott, mit Jesus und dem Heiligen Geist. Ich finde das gut. Denn sie sind ihren eigenen Weg gegangen und haben ihre Entscheidung getroffen: Dass Gott mich als sein Kind in der Taufe angenommen hat, ist mir so wichtig, dass ich noch einmal "Ja" dazu sage - als Erwachsener. Und wie das mit dem Erwachsenwerden so ist, man bekommt weitere Rechte. Wer konfirmiert ist, kann Pate werden, und die eigene Stimme ist bei der Wahl der Gemeindeleitung gefragt. Verantwortung eben. Vielleicht sind mit dem "ja" noch nicht auf alle Fragen Antworten gefunden, aber welcher Erwachsene weiß schon alles? Und dennoch läuft mir bei diesem "Ja" immer ein kleiner Schauer über den Rücken, weil dazu viel Mut gehört. Mit dem "Ja" geht es auf einen neuen Lebensabschnitt zu. Keiner weiß, was darin passieren wird. Die Konfirmanden nehmen das Risiko auf sich. Ein wahrhaft mutiger Entschluss! Pfarrerin z.A. Vanessa Kluge kluge.ehrang@ekkt.de

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