Mehr Bürger, aber weniger Babys

Konz · Die Stadt Konz und die Dörfer in der Verbandsgemeinde sind als Wohnorte beliebt. Am Ende des Jahres 2013 lebten mehr Menschen rund um Konz als ein Jahr zuvor. Die größten Bewegungen bei der Einwohnerzahl gab es im Stadtgebiet, in den Obermoselgemeinden und in Tawern.

Konz. Ende 2013 wohnten insgesamt 32 839 Menschen in der Verbandsgemeinde Konz. Das sind laut der aktuellen Statistik des Konzer Bürgeramts knapp 100 mehr als ein Jahr zuvor. Das hört sich zunächst positiv an. Ein Grund, den demografischen Wandel für beendet zu erklären, ist es jedoch nicht. Im Gegenteil, der tiefere Blick in die Statistik zeigt: Zwar ist die Zahl der Sterbefälle im Jahresvergleich von 312 auf 287 (minus 25) gesunken, parallel gab es aber auch 67 Geburten weniger in der VG als im Jahr 2012 (191 statt 258).
Dass trotzdem mehr Menschen in der Verbandsgemeinde Konz leben als ein Jahr zuvor, liegt daran, dass sie im Speckgürtel Luxemburgs und auch nahe an der Stadt Trier liegt. Dadurch sind die Orte besonders attraktiv: Egal ob die Neubaugebiete in der Stadt Konz, in Pellingen, Nittel oder Könen liegen - zurzeit scheinen Baugrundstücke rings um Konz begehrte Ware zu sein. Das Bauland ist günstiger als in der Stadt Trier oder in Luxemburg. Die Zahl der Zuzüge kompensiert jedenfalls die rückläufige Geburtenrate.
Gute Infrastruktur


Die Stadt Konz selbst bietet zudem eine sehr gute Infrastruktur mit Geschäften und ist auch an die Mosel- sowie die Saarbahnstrecke angebunden. Berufspendler können zudem von den Haltepunkten Karthaus oder Konz-Kreuz mit dem Zug nach Luxemburg fahren. Auch viele Dörfer sind an das Schienennetz angebunden. Das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Entwicklung der Verbandsgemeinde aus.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Stadt Konz (18 747/plus 75) und die großen Dörfer Tawern (2745/plus 26) und Nittel (2413/plus 24) am meisten gewachsen. Aber auch in Temmels (754/plus 14) gibt es eine auffällig positive Tendenz. Eine negative Entwicklung verbuchen hingegen die Obermoselorte Wellen (789/minus 21) und Wasserliesch (2372/minus 15).
Der Tawerner Ortschef Josef Weirich erklärt die erfolgreiche Entwicklung aus seiner Perspektive. "Das ist ein Beweis dafür, dass wir eine attraktive Wohnsiedlung sind", sagt er. Die Gemeinde habe jetzt kaum noch Platz, um neues Bauland zu schaffen.
Während der 20-jährigen Amtszeit des Ortschefs ist die Gemeinde beständig gewachsen - insgesamt um etwa 400 Einwohner. Künftig dürfe es nicht das Ziel sein, immer weiter zu wachsen, bis es 4000 Tawerner gebe, sagt Weirich. Wichtig sei es jedoch, bezahlbares Bauland für junge Tawerner und eine gute Infrastruktur durch Betreuungsplätze im Kindergarten und die Erhaltung der Grundschule zu schaffen.
Daran arbeitet der Gemeinderat: Der Kindergarten wird zurzeit ausgebaut, und die Planungen an einem kleinen Neubaugebiet im Tawerner Ortsteil Fellerich laufen.

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