Mehr Empfang, schneller im Netz

Kirf/Merzkirchen/Palzem · Um eine Lücke in der Handyversorgung zu schließen, hat Vodafone in Kirf-Beuren eine neue Basisstation errichtet. Bis Frühjahr 2013 soll auch der Internetempfang besser werden. Der Funkanbieter Telecab scheut die Konkurrenz nicht.

Kirf/Merzkirchen/Palzem. "Seit zehn Jahren verhandele ich mit den großen Anbietern, und bis vor einem halben Jahr hat sich nichts getan", sagt Martin Lutz. Der Ortsbürgermeister von Merzkirchen weiß, wovon er spricht. Den Kampf um gute Handyverbindungen und ums schnelle Internet in seiner Gemeinde trägt er schon lange aus. Nun kommt Bewegung in die Sache.
Im Rahmen der Versorgungsverbesserung für das Land Rheinland-Pfalz hat die Mobilfunkgesellschaft Vodafone südöstlich von Beuren eine neue Basisstation errichtet. Der 47 Meter hohe Stahlgittermast soll in den kommenden Tagen in Betrieb gehen. "Er versorgt dann die Lücke zwischen Merzkirchen, Kirf, Perl-Sinz und Palzem mit GSM", sagt ein Unternehmenssprecher. Mit der GSM-Technik (siehe Extra) wird laut Vodafone ein besserer Handyempfang erzielt - auch teilweise dort, wo es bisher noch überhaupt keinen Empfang gab.
Und der Anbieter geht noch einen Schritt weiter: "Vodafone hat sich entschlossen, spätestens bis Frühjahr 2013 die Basisstation mit dem Mobilfunkstandard UMTS auszustatten", sagt ein Sprecher. Dadurch solle es im genannten Gebiet zu einer leichten Verbesserung des Internetempfangs mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 3,6 Megabit pro Sekunde kommen.
Kein LTE in Sicht


Lutz begrüßt den Vorstoß, bleibt in Bezug auf die Internetverbindung jedoch nüchtern. "Was den Mobilfunk angeht, ist das für unsere Gemeinde gut. In manchen Ortsteilen wie in Körrig gibt es bisher kein Handynetz. Fürs Internet werden wir hier aber auch in Zukunft keine Breitbandkabel bekommen", sagt er. Und eine Funklösung bedeute auch immer geringere Übertragungsraten.
Was die Versorgung mit LTE (siehe Extra) angeht, sieht es weiter schlecht aus - zumindest für das laufende Jahr. Zum jetzigen Zeitpunkt müsse davon ausgegangen werden, dass der westliche Teil der VG 2012 nicht mit LTE versorgt werden wird, sagt VG-Bürgermeister Leo Lauer.
Für die unterversorgten Bereiche, in denen Vodafone jetzt mit UMTS nachrüsten will, hatte die VG nach einer Ausschreibung den Zuschlag an den Funkanbieter Telecab erteilt (der TV berichtete mehrfach). Den Konkurrenzkampf mit dem Mobilfunkriesen scheut das Unternehmen nicht. "Vor Mitbewerbern haben wir keine Angst. Die können den Markt nur öffnen", sagt Bernd Krewer, Regionalvertreter von Telecab. Außerdem böte Telecab eine bessere Leistung. Bis zu zehn Megabit pro Sekunde sind laut Krewer mit den Funkverbindungen von Telecab möglich. Bis Ende Oktober solle der gesamte Saargau versorgt sein.
Stellenweise keine Verbindung


Darauf hofft Florian Wagner. Beim Ortsbürgermeister von Palzem beklagen sich immer wieder Bürger, dass in den Ortsteilen zu wenig Internet ankomme. Im Neubaugebiet im Ortsteil Kreuzweiler gibt es stellenweise überhaupt keine Verbindung. "Anfang Oktober müssen die Verbindungen von Telecab geregelt sein", sagt Wagner. Primär kümmere er sich darum, "grundsätzlich ist aber alles zu begrüßen, was sich im Bereich Mobilfunk und Internet tut."Extra

GSM steht für Global System for Mobile Communications und ist ein Standard für volldigitale Mobilfunknetze. In Deutschland wurde GSM 1992 eingeführt. Heute wird GSM in 670 Mobilfunknetzen in rund 200 Ländern der Welt genutzt. Universal Mobile Telecommunications System oder kurz UMTS ist ein Mobilfunkstandard der dritten Generation, mit dem Übertragungsraten von bis zu 21 Megabit pro Sekunde möglich sind. LTE (Long Term Evolution) ist die vierte Mobilfunkgeneration. Es erlaubt eine bis zu 15 Mal schnellere Datenübertragung. Die Frequenzen wurden durch die Aufgabe der analogen Ausstrahlung von Radio und Fernsehen frei. red/Quelle: wikipedia

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