Konz-Oberemmel. (dis) Als gegen 22.30 Uhr die letzten Töne verklingen, stehen die rund 450 Zuhörer und applaudieren ohne Unterlass.

Die Sängerinnen und Sänger, die Instrumentalisten und auch die Solisten haben sich unter der Leitung von Guntmar Baudner diesen Applaus redlich verdient. In monatelangen Proben hatten sie sich auf dieses Großereignis vorbereitet und zum Schluss auch bewiesen, dass der fast 250 Jahre alte Kirchenchor nicht nur den sakralen Chorgesang beherrscht, sondern auch weltlicher Musikliteratur offen gegenübersteht. Wie hieß es doch vorab: "Der Kirchenchor ist auf Abwegen und wagt einen Seitensprung." Der Vorsitzenden Elisabeth Weidert und allen Verantwortlichen gebührt ein Lob für dieses Engagement.

Aufregung herrscht kurz vor 20 Uhr im Foyer der Sporthalle, vorab glänzt so mancher Schweißtropfen auf der Stirn. 40 Projektchormitglieder zwischen 38 und 86 Jahren wollen vortragen, was sie in vielen Sommermonaten einstudiert haben.

Die Vorfreude steht den Mitwirkenden ins Gesicht geschrieben: Viele Stunden ihrer Freizeit haben sie in den letzten Monaten geopfert, um neben Werken von Bach, Haydn oder Bruckner für die Gottesdienste auch noch Operetten und Musicals von Carl Zeller, Johann Strauß, Jacques Offenbach oder Leonard Bernstein für das Konzert einzustudieren.

Als die Solisten Beatrice Bergér und Thomas Kuhnen gemeinsam mit dem Projektchor und den Instrumentalisten zu "Der Vogelhändler" nach der gleichnamigen Operette von M. West und L. Held einstimmen, ist den Zuhörern bereits klar, dass dies ein lohnenswerter musikalischer Abend wird.

Auch die beiden anderen Solisten Andrea Hagen und Daniel Lewis Williams wissen bei den Liedern vom Waldmägdelein aus der Operette "Die lustige Witwe" oder auch dem bekannten "Ja, das Schreiben und das Lesen" aus dem "Zigeunerbaron" bestens zu überzeugen. Durch das Programm führte Christina Baudner.

Nur eines ist im Nachhinein betrachtet schade: Das Konzert in dieser Form wird für den Chor voraussichtlich eine Ausnahme bleiben.