Nach der Fassade ist erst mal große Pause

Serrig · Es geht zurzeit nicht wirklich voran im Serriger Langzeitprojekt: Die weitere Sanierung der Grundschule liegt auf Eis. Weil die Schule noch keine Ganztagsschule ist, können keine Fördermittel fließen. Nun konzentriert sich die Gemeinde kurzfristig auf Zwischenlösungen.

 Schülerinnen der 3. Klasse der Grundschule Serrig beim Seilspringen in der großen Pause vor der bereits sanierten Fassade. TV-Foto: Julia Kalck

Schülerinnen der 3. Klasse der Grundschule Serrig beim Seilspringen in der großen Pause vor der bereits sanierten Fassade. TV-Foto: Julia Kalck

Serrig. Silbergrau schimmern die neuen Fassaden in der Sonne - Ergebnis des ersten Teils des Serriger Mammutprojektes, des Umbaus der Grundschule. Im August 2008 hatte der Gemeinderat ein entsprechendes Konzept verabschiedet. In den folgenden Jahren sollte die Schule saniert und der Mitteltrakt komplett umgestaltet werden.
Inzwischen ist einiges umgesetzt: Die Fassade des Schulgebäudes ist gedämmt und saniert. Geheizt wird mit einem Blockheizkraftwerk, es gibt neue Fenster. Im zweiten Obergeschoss, wo sich die vier Klassenräume und die Bücherei befinden, wurden auch noch Boden und Decke erneuert.
"Im nächsten Bauabschnitt waren das erste Obergeschoss und das Erdgeschoss geplant", sagt der Serriger Ortsbürgermeister Franz-Josef Neises. Dort ist noch das Schullandheim des Max-Planck-Gymnasiums Trier untergebracht, das bald schließen wird. Die Gemeinde hatte im vergangenen Jahr Eigenbedarf angemeldet, weil der ursprünglich geplante Anbau mit Aula von der Kommunalaufsicht abgelehnt wurde: Es war zu teuer.
Die Serriger mussten mithin umdenken - das Schullandheim kam ins Spiel (der TV berichtete). Dort geht es aber nun erstmal nicht weiter. Eigentlich war geplant, im Erdgeschoss Gemeinde- und Vereinsräume unterzubringen und den ersten Stock für die Ganztagsbetreuung zu nutzen.
Aber genau daran hängt\'s: Die Schule hat nämlich noch nicht genügend Schüler, die an der Ganztagsbetreuung teilnehmen würden. "Im Moment sind zwar 36 Kinder in der betreuenden Schule dabei, davon aber nicht alle permanent", sagt Neises. Für den Umbau wollte die Gemeinde Fördergeld beantragen - das fließt aber nur für die Ganztagsschule.
Rund eine Million Euro kostet der Umbau der beiden Stockwerke. 200 000 Euro könnten laut Neises aus Fördertöpfen kommen. In der Gesamtsumme sind neben neuen Decken und Böden auch der Brandschutz enthalten - so ist die etwa zehn Jahre alte Außenfluchttreppe nicht mehr auf dem neuesten Stand. Dass diese bereits wieder erneuert werden muss, passt dem Bürgermeister gar nicht.
Dass nun zunächst kein Fördergeld für den weiteren Ausbau des Gebäudes fließt, nimmt er gelassener: "Wir arbeiten gerade an einer Zwischenlösung." Zunächst wolle man Räume im Schullandheim nutzen, um eine Ausweichmöglichkeit für die stark genutzte Gymnastikhalle auf dem Schulgelände zu schaffen. Für den Umbau und die Einrichtung der Ganztagsschule sieht der Bürgermeister nicht schwarz: "Wir werden mittelfristig nicht mehr ohne diese Schulform auskommen. Die Pläne sind daher nicht verworfen."
Statt 630 000 Euro stehen nun erst einmal lediglich 200 000 Euro im Haushalt 2011. Wenn die erforderliche Zahl der Ganztagsschüler vorhanden sei, könne man erneut Förderanträge stellen und die Pläne für die beiden Etagen des Schullandheims umsetzen.

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