Neuhütten. Mit dem Männergesangverein Neuhütten ist in diesem Jahr eine Wandlung passiert. Unter der Leitung des jungen Dirigenten Holger Schön (42) entdecken die Sänger seit Jahresbeginn nicht nur moderneres Liedgut, sondern auch die Möglichkeiten der Konzertgestaltung mit Licht. Bunte Scheinwerfer und viele Kerzen prägten das Weihnachtskonzert.
Das Licht im Saal erlosch. Die Stimmen der rund 200 Zuhörer verstummten. Mit "Maria durch den Dornwald ging" kamen die Sänger durch das Dunkel, mit Kerzen in der Hand als einzige Lichtquelle. Buntes Licht erstrahlte auf der Bühne hinter dem Chor, erstaunliche Effekte im 101. Jahr des MGV Germania.
Als Gast war die Kantorei Sötern unter der Leitung von Andrea Stüber gekommen. Dieser gemischte Chor profitierte ebenfalls von der fast mystischen Atmosphäre des Abends, sang mitten im Saal und zwar erst einmal auf Englisch, "Evening Rise".
Das alles war die Idee des Chorleiters, der auch von Beruf Musiklehrer ist. Seit Anfang des Jahres ist er Chorleiter in Neuhütten und verrät dem TV: "Ich hatte schon länger ein Auge auf diesen Chor geworfen."
Chor lebt auf

Der Grund ist einfach: Der Altersdurchschnitt der Neuhütter Sänger ist ein gutes Stück niedriger als bei anderen Chören der Region. Die Kombination von Erfahrung und guter Stimmenkondition ist für den Musikpädagogen eine gute Grundlage, große Chormusik zu reproduzieren.
"Das Singen macht wieder mehr Spaß", weiß auch Vorsitzender Thomas Serwene und macht diese Behauptung an dem wesentlich konstanteren Probenbesuch fest, seit der neue Dirigent da ist. Noch einmal komprimiert wird das Stimmenpotenzial mit dem neuen Doppelquartett. "Da sind in jeder Stimme zwei Sänger", erklärt Schön. Auch hier geht mit "O little Town of Bethlehem" auch mal was in Englisch. Richtig feierlich wurde es, als der Chor die "Hymne an die Nacht" von Ludwig van Beethoven besang, und rhythmisch als die Kantorei den Jingle Bells Swing anstimmten. Ins richtige Licht gerückt klingt alles irgendwie Schön(er).