Viele Pläne und einige positive Signale

Keine konkrete Zusage für Hermeskeil als Standort eines "Landes"-Feuerwehrmuseums, dafür aber grundsätzliche Rückendeckung für die Pläne am "Neuen Markt", am Bahnhof und an der Kaserne - das ist die Bilanz des Besuchs von Innenminister Karl Peter Bruch in der Hochwaldstadt.

 Konversionspläne: Stadtplaner Klaus Zimmermann (rechts) und Bürgermeister Michael Hülpes (Zweiter von links) zeigen Innenminister Karl Peter Bruch (links), welche künftige Verwendung sich die Hermeskeiler für das Kasernengelände vorstellen könnten. TV-Foto: Axel Munsteiner

Konversionspläne: Stadtplaner Klaus Zimmermann (rechts) und Bürgermeister Michael Hülpes (Zweiter von links) zeigen Innenminister Karl Peter Bruch (links), welche künftige Verwendung sich die Hermeskeiler für das Kasernengelände vorstellen könnten. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Der Zeitplan war eng gesteckt: Zwei Stunden hatte Karl Peter Bruch zwischen zwei Terminen in Birkenfeld und Treis-Karden mitgebracht, um sich am späten Montagnachmittag in Hermeskeil — eine der Stationen auf seiner Sommerreise — umzuschauen. "Die Freibadsanierung ist ja schon angelaufen. Aber wir wollen Ihnen zeigen, was wir noch tun wollen", begrüßte Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) den rheinland-pfälzischen Innenminister. Und das ist einiges: Am "Neuen Markt" will der Schillinger Investor Wolfgang Schäfer im alten Heimatmuseum ein Gastronomiebetrieb mit Brauereiausschank einrichten. Zugleich soll in dem Gebäude ein Feuerwehrmuseum untergebracht werden, von dem die Hermeskeiler hoffen, dass es den Zusatz "Landes" erhält. Eine Zusage gab es dafür am Montag aber nicht. Der Gast aus Mainz begrüßte zwar im Grundsatz das Projekt, das laut Stadtbürgermeisterin Ilona König (CDU) "Priorität 1a" hat. Bruch verwies auch darauf, dass in Sachen Stadtentwicklung "in der historischen Ecke Hermeskeils eine "Menge Potenzial steckt". Das vorliegende Konzept müsse aber erst noch "verdichtet werden, bevor man über die Dimensionen reden kann", so der SPD-Politiker. Dass sich der Minister konkret festlegen würde, habe er auch überhaupt nicht erwartet, sagte Schäfer gestern im Gespräch mit dem TV. Dafür sei die Zeit zu kurz gewesen, in der in Mainz die Unterlagen für das Drei-Millionen-Euro-Vorhaben zur Prüfung vorliegen. Von dem Konzept, dass in enger Abstimmung mit dem ehrenamtlich tätigen Förderverein der Hermeskeiler Feuerwehr entstanden und ein klassisches Beispiel für das Zusammenspiel von privater und öffentlicher Initiative sei, ist Schäfer jedoch überzeugt. "Wir stehen mit unseren Investitionsplänen für den Brauereiausschank weiter Gewehr bei Fuß", machte der Schillinger deutlich. Was die Einrichtung des Museums angehe, seien aus seiner Sicht jetzt aber Stadt, Land und Förderverein am Zug. "Wir wollen für dieses Vorhaben einen Trägerverein gründen", hatte Hülpes bereits am Montag diesbezüglich betont. Zwar blieben bei den Museumsplänen am Montag noch einige Fragen offen. Der Besuch Bruchs brachte aber immerhin die Zusicherung, dass das Land den Erhalt des Gebäudes unterstützen wird. Sicherungsmaßnahmen am maroden Bau hätten absoluten Vorrang. "Dafür sollten sie vorzeitigen Baubeginn beantragen", so das Signal des Ministers an die politischen Leistungsträger in Hermeskeil."Für mich war das eine wichtige Aussage, auf der wir bei den weiteren Planungen am Neuen Markt aufbauen können", zeigte sich König nach dem Besuch des Ministers nicht unzufrieden. Auch der kurze Abstecher Bruchs zu einer zweiten, wichtigen "Baustelle" in der Stadt habe gezeigt, "dass wir mit unseren Ideen richtig liegen", bilanzierte die Stadtbürgermeisterin. Der SPD-Politiker hatte nämlich betont, dass er die beabsichtigte Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes als Einstiegspunkt für den Ruwer-Hochwald-Radweg als "vernünftig und auf der Hand liegend" erachte.Stadtplaner erklärt die Konversionspläne

Auch die Hochwaldkaserne war schließlich Ziel des Ministers. Dort erklärte Stadtplaner Klaus Zimmermann Bruch unter anderem Einzelheiten zu dem Vorhaben, von dem sich die Hermeskeiler die besten Chancen für eine zivile Nachnutzung des Geländes versprechen: der Ansiedlung eines Autohofs mit Logistikzentrum. Das Land setze zwar nicht nur in Hermeskeil, sondern auch an den anderen drei neuen Konversionsstandorten in Rheinland-Pfalz den Schwerpunkt seiner Förderung auf Projekte in der Innenstadt, betonte Bruch. Er versprach aber auch: "Wenn es eine Entwicklung in der Kaserne geben würde, sind wir selbstverständlich dabei."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort