Weiter Streit um Golfpark

Tawern · Während eines Infoabends in Tawern hat der Anwalt von Investor Antoine Feidt die neuen Pläne für das Fellericher Plateau offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Anregungen von Bürgern kamen kaum. Statt dessen schwelt der politische Streit weiter.

Tawern. Etwa 40 Bürger waren gekommen, um sich über die Pläne von Antoine Feidt zu informieren. Der Luxemburger will auf dem Fellericher Plateau einen Golfplatz, ein Hotel und Wohnungen bauen. Nach einem jahrelangen Streit, der fast vor dem Trierer Verwaltungsgericht ausgetragen worden wäre, präsentierte der einzig verbliebene Investor ein neues Projekt. Der geplante Komplex wird nun ausschließlich auf Tawerner Gebiet liegen (der TV berichtete).
Mit der Versammlung im Bürgerhaus Tawern sollte die Bevölkerung nicht nur, wie gesetzlich vorgeschrieben, informiert werden. "Wir wollen auch die Bedenken und Anregungen der Menschen berücksichtigen", sagte Curt Jeromin, Anwalt von Investor Feidt. Feidt selbst äußerte sich nicht und überließ die Präsentation seinem Advokaten. Anregungen aus der Bürgerschaft blieben aber weitestgehend aus. Statt dessen wurde die Veranstaltung für eine politische Auseinandersetzung genutzt, die besser in den Ortsgemeinderat gehört hätte. So formulierten Karla Kroon und Elisha Weinandi, beide für die SPD im Ortsgemeinderat, drei Kritikpunkte, die in der weiteren Planung aus ihrer Sicht zu berücksichtigen sind: eine unzureichende Untersuchung der geplanten Wasserversorgung, eine fehlende Sozialverträglichkeitsstudie und eine mögliche Klage des Investors gegen die Gemeinde, wenn die ihre Pläne ändert und die Planungskosten des Unternehmens vergebens waren.
Sorge vor Klage unbegründet


Die Politikerinnen befürchten Schwierigkeiten bei der Integration der Neubürger, die auf den geplanten Grundstücken bauen könnten (siehe Extra). Im Publikum ist die Rede von einem Luxemburgghetto wohlhabender Grundstückskäufer. Ein Gutachten solle Klarheit bringen. Jeromin geht davon aus, dass das breite Angebot an Grundstücken eine gute Mischung der Bewohner gewährleistet. Eine Studie sei gesetzlich nicht vorgesehen. "Außerdem beteiligt sich Herr Feidt an Investitionen in den Kindergarten", so Jeromin.
Nach Ansicht der Ratsfrauen müsse zudem untersucht werden, ob Regenrückhaltebecken (siehe Extra) für die Versorgung der Golfanlage nicht den Wasserhaushalt von Oberbillig negativ beeinflussen. Jeromin sagt dazu: "Eine hydrologische Verbindung vom nördlichen Rückhaltebecken nach Oberbillig gibt es nicht. Die Behörden haben dazu auch kein Gutachten von uns gefordert." Zudem belege eine Studie, dass der Kretenbach im Süden des Areals nicht negativ beeinflusst werde.
Die Sorge vor einer Klage, wie sie die Golf Developement Tawern-Fellerich GmbH gegen die Verbandsgemeinde (VG) Konz eingereicht und später zurückgezogen hatte, suchten sowohl Investorenanwalt Jeromin wie auch der Anwalt der Gemeinde, Klaus Laubenstein, mit dem Hinweis auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zu zerstreuen. Diesem Urteil zufolge kann die Gemeinde die Planungen ändern, ohne dem Investor Planungskosten ersetzen zu müssen.
Die insgesamt geringe Beteiligung der Bürger erklärt Ortsbürgermeister Josef Weirich (CDU) im Gespräch mit dem TV so: "Nach so vielen Jahren sind die Leute der Sache überdrüssig." Als Nächstes müssen Behörden wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord den neuen Plan absegnen.Extra

Investor Antoine Feidt aus Luxemburg hat in Deutschland die Fellericher Plateau GmbH gegründet. Mit ihr plant er nun 249 Baugrundstücke von 350 bis 1800 Quadratmetern, zwei Mehrfamilienhäuser, zwei Spielplätze, Handel und Gastronomie. Das Vier-Sterne-Hotel soll neben Golfern auch andere Gäste beherbergen. Der Golfplatz wird etwa 50 Hektar groß sein und neun Löcher haben. Die Bewässerung der Anlage soll mit Regenwasser aus großen Teichen gesichert werden. Trinkwasser soll nicht notwendig sein. Östlich der Anlage gibt es ökologische Ausgleichsflächen. thie

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