Zuwachs bei den weißen Riesen aus Reinsfeld

REINSFELD. (ax) Sie werden höher als ursprünglich vorgesehen und sollen in Kürze aufgestellt werden: Das Thema "Windkraft" war ein wichtiger und nicht unumstrittener Punkt in den Beratungen des Reinsfelder Gemeinderats.

 Fünf rechts und bald auch zwei links: An der A1 werden auf Reinsfelder Gebiet bald zwei weitere Windräder aufgestellt. Foto: Axel Munsteiner

Fünf rechts und bald auch zwei links: An der A1 werden auf Reinsfelder Gebiet bald zwei weitere Windräder aufgestellt. Foto: Axel Munsteiner

Fünf Räder rotieren bereits oberhalb von Reinsfeld, zwei weitere weiße Riesen kommen bald hinzu. Schon seit einigen Jahren liegt die Genehmigung für zwei Windkraftanlagen vor, die gegenüber dem bestehenden Quintett an der A 1 errichtet werden sollen. Doch der Bau verzögerte sich, weil der ursprüngliche Investor "Provento" Insolvenz anmelden musste. Nach einigem Hin und Her hat inzwischen die "Uma AG" alle Rechte und Pflichten aus den Verträgen mit der Gemeinde übernommen, jedoch einige Änderungen in der Planung vorgesehen. Die Wichtigste: Die Nabenhöhe der beiden Anlagen soll von 90 auf 105 Meter heraufgesetzt werden, der Rotordurchmesser 77 Meter betragen. So lautet der Wunsch der Cuxhavener Firma, die sich davon eine größere Effizienz der Windräder verspricht. "Diese Änderungen haben wir mit der Kreisverwaltung schon abgesprochen", sagte Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD), als er in der jüngsten Sitzung um die Zustimmung des Gemeinderats bat. Spies betonte zwar, dass die Räder aus seiner Sicht "keine Landschaftsverschandelung sind". Ohne Widerspruch blieb er mit dieser Aussage aber nicht. So meldete Andreas Weist von der CDU seine Kritik an, während Wolfgang Stüber von der OWL monierte, dass der Rat die geänderten Pläne nicht vor der Abstimmung zu Gesicht bekommen habe. Letztendlich votierte der Rat aber mehrheitlich - bei drei Nein-Stimmen - für die Errichtung der beiden Windräder. Ein weißer Riese wird sich dabei auf dem Gebiet der Ortsgemeinde drehen, was der Kommune laut Spies jährliche Einnahmen von 30 000 Euro bringt. Das andere Rad wird auf einem Grundstück der Kirchengemeinde aufgestellt, die pro Jahr 10 000 Euro erhält. "Weiter abwarten" - heißt die einhellige Devise des Gremiums beim Neubaugebiet "Flachsheide II". Nach wie vor stehen dort zwei Varianten zur Debatte, für die inzwischen eine Kostenschätzung vorliegt: Die große Lösung, die Erschließung von mehr als 30 Baugrundstücken, würde rund 500 000 Euro kosten. Rund 300 000 Euro würden bei der kleinen Lösung mit 16 Parzellen fällig. Allerdings einigte sich der Rat darauf, eine endgültige Entscheidung zu vertagen und mit der Ausschreibung der Arbeiten bis Ende des Jahres zu warten. Der Grund: "Im Moment sind die Auftragsbücher der Firmen voll und der Zeitpunkt für eine Auschreibung ungünstig", sagte Spies. Somit ist damit zu rechnen, dass wohl erst im Frühjahr 2007 die Bagger in der "Flachsheide" anrollen. Trotz dieser Einmütigkeit in diesem Punkt nahm die Sitzung jedoch ein unerfreuliches Ende: Veronika Mergens (CDU) erklärte ihren sofortigen Rücktritt aus dem Rat und gab zur Begründung persönliche Differenzen mit Anne Streit (SPD) an. Ein weiteres Thema im Reinsfelder Rat war das Projekt "Spielleitplanung", zu dem ein ausführlicher Bericht in einer der nächsten Ausgaben folgt.

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