Es glitzert und funkelt im Zauberwald

Wellen · Zehn Jahre Jugendtheater Wellen - und zu Ehren der kleinen Freunde des Märchens spielen Erwachsene für Kinder. "Der Froschkönig" wurde in einer nach Wellener Spaßart umgearbeiteten Version auf die Bühne des Kindergartens Wellen gebracht.

 Prinzessin Sophia (Claudia Högner) verhandelt mit dem Frosch (Branko Cepuran) über die Herausgabe der goldenen Kugel, die in den Brunnen gefallen ist. TV-Foto: Jürgen Boie

Prinzessin Sophia (Claudia Högner) verhandelt mit dem Frosch (Branko Cepuran) über die Herausgabe der goldenen Kugel, die in den Brunnen gefallen ist. TV-Foto: Jürgen Boie

Wellen. Liebevoll gestaltete Kulissen sind ein herausragendes Markenzeichen des Jugendtheaters Wellen. Regisseurin und Autorin Marita Dostert und ihre Kollegin Marzena Anders haben bei der aktuellen Aufführung des nach Wellener Tradition amüsant bearbeiteten Märchenstoffs nach dem "Froschkönig" erneut ganze Arbeit geleistet.
Die Kulisse des Märchenschlosses, die gedeckten Kuchentafeln, der Zauberwald - überall glitzerte und funkelte es. Auch die Kostüme waren sorgfältig geschneidert. Und als Geburtstagsüberraschung anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Jugendtheaters agierten diesmal hauptsächlich Erwachsene als Darsteller für das Kinderpublikum im sehr gut besuchten Wellener Kindergarten.
Obwohl die Großen anfänglich durchaus befangener und gehemmter wirkten als die sonst im Wellener Jugendtheater spielenden Kinder und Jugendlichen, machten sie ihre Sache sehr anständig. Im Laufe der ersten zehn Minuten ließ das Lampenfieber dann auch nach, und die Mienen wurden entspannter, die Gestik wurde flüssiger.
Die Geschichte vom Froschkönig war vom bewährten Team Dostert/Marzena etwas umgearbeitet worden. Da ging es um Partys bei Rapunzel, Sachunterricht bei Professor Maus und sogar der Trierische Volksfreund kam im Stück vor. Im TV stand zuerst, dass der schöne Prinz verschwunden sei und dass über seine Verwandlung in ein Tier spekuliert würde. Selbst der König musste sich zuerst in der lokalen Tageszeitung informieren - eine nette Wertschätzung am Rande ...
Am Ende nahm die Geschichte ihren bekannten Verlauf. Auf den Kuss zwischen Prinzessin und dem kaltem, glitschigen Frosch verzichtete man. Damit hielten sich Dostert und Marzena an das ursprüngliche Märchen. Der Kuss zur Erlösung des verzauberten Prinzen ist laut Wikipedia ohnehin eine Ergänzung aus dem 19. Jahrhundert.
Nach 80 Minuten inklusive 20-minütiger Pause war die Märchenstunde vorbei. Die Kinder klatschten begeistert. Die begleitenden Eltern und Großeltern hatten sich köstlich über manchen in den Text eingearbeiteten Gag amüsiert. Alles in allem war\'s ein schöner Nachmittag für die ganze Familie. jbo
Am 17./18. und 24./25. November gibt es "Der Wolf und die sieben Geißlein", dann wieder mit dem "echten" Jugendtheater Wellen. Karten bei Marita Dostert, Telefon 06584/511.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort