Tödlicher Drogendeal in Konz - Staatsanwaltschaft erhebt Mordanklage

Konz · Die Staatsanwaltschaft Trier hat gegen einen 20-Jährigen aus dem Kreis Trier-Saarburg Anklage wegen Mordes erhoben. Der Mann soll im September vergangenen Jahres einen 19-Jährigen bei einem gescheiterten Drogendeal getötet haben.

Knapp drei Monate hat die Staatsanwaltschaft Trier ermittelt. Nach Erkenntnissen der Kriminaldirektion Trier hatte sich der mutmaßliche Täter zusammen mit zwei jungen Frauen in den späten Abendstunden des 27.09.2013 im Bereich der Grundschule St. Nikolaus in Konz aufgehalten. Hier wollte er von einem 19-jährigen Trierer Cannabis kaufen.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft fasste er unmittelbar nach dem Eintreffen des Trierers und während der Übergabe der Betäubungsmittel an die Frauen den Entschluss, den ihm körperlich überlegenen Drogenlieferanten niederzustechen. Die Behörde geht davon aus, dass er sich so in den Besitz aller von dem Opfer mitgeführten Betäubungsmittel und des bereits bezahlten Geldes bringen wollte.

Ein weiteres Motiv dürfte nach Ansicht der Staatsanwaltschaft seine Verärgerung über zwei vorangegangene fehlgeschlagene Drogengeschäfte gewesen sein. Deshalb soll er mit einem Messer in Tötungsabsicht dreimal auf den jungen Mannes eingestochen haben, der daraufhin zusammenbrach und wenig später im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen starb.

Unmittelbar nach der Messerattacke ließ er sich aus den Taschen des Opfers sowohl Drogen als auch Geld übergeben. Danach bedrohte er einen in unmittelbarer Nähe am Auto des Opfers wartenden Freund mit dem Messer und forderte von diesem die Herausgabe weiterer Betäubungsmittel aus dem Fahrzeug. Dieser konnte jedoch keine weiteren Betäubungsmittel mehr finden.

Der mutmaßliche Täter sitzt seit Ende September in Untersuchungshaft. Das Landgericht Trier muss nun darüber entscheiden, ob es die Anklage zulässt.

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