Fotografieren ist "in". Spätestens seit der Erfindung der Digitalfotografie boomt die Kunst aus Licht und Zeit. Auch in der Region haben sich inzwischen vielerorts Foto-Clubs gebildet, deren engagierte Amateure längst mehr wollen, als ein paar harmlose Bilder "knipsen". Künftig muss es allerdings nicht mehr das südfranzösische Arles sein, wenn es darum geht, tiefer in das Medium Fotografie einzudringen, berühmte Fotografen "live" zu erleben und mit ihnen in Workshops über das "Massenmedium Fotografie" und seine individuellen Möglichkeiten zu diskutieren. Deutscher Altmeister Dieter Appelt

Zum zweiten Mal veranstaltet die Luxemburger Galerie Clairefontaine zusammen mit dem Kulturzentrum Abtei Neumünster und dem Kulturministerium Luxemburg ein "Internationales Photomeeting". Noch bis 24. Juni sind in der Abtei im Luxemburger Grund Starfotografen aus aller Welt zu Gast, unter ihnen der New Yorker William Klein oder der World Press Award 2003 Gewinner Peter Bialobrzeski. Mit von der Partie ist auch Stanley Greene, der für Magazine wie Stern, News Week, Paris Match oder das New York Times Magazine arbeitet. Erwartet werden zudem der deutsche Foto-Altmeister Dieter Appelt und der Fotojournalist und Buchautor Michel Guerrin von der französischen Zeitung "Le Monde". Ergänzt werden die Workshops durch Referenten vom Feinsten. Fotokritiker-Institution Klaus Honnef hat sich ebenso angesagt wie der Chefredakteur der Zeitschrift "Leica World", Hans-Michael Koetzle. "Ich halte Luxemburg mit seiner Lage im Schnittpunkt der Kulturen und seinem Edward-Steichen-Nachlass für einen besonders guten Standort für ein solches Fototreffen", sagt Marita Ruiter, künstlerische Leiterin des "Photomeetings". Seit 17 Jahren bemüht sich die Galeristin, die über die jüdische Fotografin Gisèle Freund promoviert hat, für die Fotografie "eine Lanze zu brechen". Die Fotografie biete nun einmal unzählige spannende Möglichkeiten, weiß Ruiter. "Gerade für junge Leute erscheint sie mir als Medium besonders reizvoll." Die Luxemburgerin aus Wien meint es mit ihrem Anliegen, die Fotografie unters Volk zu bringen, ernst: "Mir ist es besonders wichtig, didaktisch fundiert an die Fotografie heranzuführen", betont die studierte Lehrerin. Soll heißen: das Miteinander der Workshops ist mit einem anspruchsvollen Vortragsprogramm unterfüttert, bei dem es um die Manipulation des Massenmediums Fotografie genauso geht wie um die Bedeutung und Entstehung von Foto-Ikonen. Abgerundet wird das Treffen durch eine Ausstellung der Gastfotografen und Fotokünstler. Wer sich für das genaue Programm interessiert oder sich anmelden möchte, sollte sich wenden an die E-Mail-Adresse: info@photomeetings.lu oder die Telefonnummer: 00352/472324 anrufen.