Schlager-Kapitäne auf der Erfolgswelle

Sie sind die erfolgreichste Band des deutschen Schlagers und stehen seit 40 Jahren auf der Bühne. Ihr rundes Jubiläum haben die Flippers am Samstag abend mit 3600 Gästen beim vom Trierischen Volksfreund präsentierten Konzert in der Arena Trier gefeiert.

Trier. Die kleine Eva ist traurig wie eh und je. Schon seit 40 Jahren wird sie immer wieder aufgefordert, nicht zu weinen - genützt hat es offenbar wenig. Doch genau diese unbekannte Dame war es, die 1969 den Flippers zum Durchbruch verhalf. Und natürlich beginnt mit "Weine nicht, kleine Eva" auch das Konzert der Jubiläums-Tournee, das die Geschichte der Band im Zeitraffer erzählt. Auf der Videowand werden dazu alte Filme aus dem Leben der Flippers eingespielt. "Es wird anstrengend", verspricht Gitarrist Olaf Malolepski dem Publikum. Sitzen bleiben darf niemand von den 3600 Gästen in der Trierer Arena. Klatschen, Schunkeln, Mitsingen ist angesagt. "Da muss man einfach mitmachen", findet Roswitha Josten aus Leiwen, die mit den Flippers eine besondere Erinnerung verbindet. "Vor 40 Jahren ist die kleine Eva auf meiner Hochzeit gelaufen", erzählt sie. 1984 standen die Flippers kurz vor der Auflösung. Der Erfolg war vorüber, übrig blieb schließlich ein Trio aus Bernd Hengst, Manfred Durban und Olaf Malolepski.

Zweiter Frühling mit Roter Sonne



Als dann 1986 die rote Sonne von Barbados aufging, kam für die Musiker der zweite Frühling. Der typische Sound war geboren, mit eingängigen Melodien und schnelleren Rhythmen. Seitdem schwimmen die Flippers ununterbrochen auf einer Dauerwelle des Erfolgs und sammeln reihenweise Auszeichnungen. Doch Star-Allüren sind ihnen fremd, privat sind sie ein Muster an Beständigkeit, skandalfrei und seit Jahrzehnten glücklich verheiratet. Die natürliche und bodenständige Ausstrahlung kommt an. Die Fans bringen den Musikern Geschenke wie guten Bekannten, mit Eierlikör dürften die Flippers inzwischen bis ans Ende ihrer Tage versorgt sein. Vom Maskenball in Venedig über Moskau im Regen geht es weiter bis zur Playa Paradiso. Neben der Liebe ist die Sehnsucht nach fernen Ländern wiederkehrendes Thema der Lieder. Zur Kreuzfahrt läutet auch die Schiffsglocke des aktuellen Hits "Aye, aye, Herr Kapitän", wie immer mit eingebauter Ohrwurm-Garantie.

"Die neuen Lieder sind genauso schön wie die alten", meint Renate Kemmnitz aus Trier. Sie ist zum ersten Mal bei den Flippers, aber sie will wiederkommen. Und daran lassen die Flippers auch keinen Zweifel: . Sie wollen weitermachen - vielleicht auch bis zum 50. Jubiläum.

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