Szenen eines zu kurzen Lebens

Sein Tod bewegte die Massen: Heath Ledger starb am 22. Januar 2008 an einem Medikamentencocktail. Der Nachwelt bleibt der 28-Jährige als ein James Dean der Jahrtausendwende in Erinnerung. In "Heath Ledger - Die illustrierte Biographie" werden die Höhen und Tiefen seines Lebens beschrieben.

 In einer seiner letzten Rollen in „I'm not there“ posierte Heath Ledger als junger Bob Dylan. Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf

In einer seiner letzten Rollen in „I'm not there“ posierte Heath Ledger als junger Bob Dylan. Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Sein wahnwitzig verzerrtes Konterfei flimmert seit dem 21. August über die deutschen Leinwände. In seinem letzten Film "The Dark Night" spielt Heath Ledger den pyromanischen Bösewicht Joker. Die weiße Schminke in seinem Gesicht ist verlaufen, die schwarzen Augenhöhlen und der blutrot verschmierte Mund lassen den toten US-Schauspieler in seiner Rolle noch verrückter und beängstigender wirken. Die Kraft seiner schauspielerischen Leistung, gepaart mit seinem verfrühten Tod, lässt seine letzte Rolle zu einem Paradebeispiel seiner außergewöhnlichen Spielkunst werden. Dem Jungstar wird mit der Verkörperung des irren Clowns ein wohl noch größerer Erfolg als der als schwuler Cowboy in "Brokeback Mountain" postum zuteil werden.

Irrsinn und Wahnwitz waren die Dinge, die Ledger zu Lebzeiten weniger verfolgte. Auch wenn er es zeitweise zu nächtlichen Drogenexzessen und zu hohem Alkoholkonsum brachte, so schien der gebürtige Aus tralier doch eher ein ruhiger, fast scheuer Mensch gewesen zu sein. Bilder sagen da oftmals mehr als Worte. So auch in Chris Roberts Biografie über Heath Ledger. Wer sich die Bilder des jungen Australiers ansieht, kann erahnen, was im Text folgt: ein Leben angereichert mit Frauengeschichten, Filmerfolgen und guten Freunden und Familie. Die schönsten Bilder aus Ledgers Leben sind festgehalten und umrahmt mit der Geschichte seines Seins. Roberts geht hinter die Fassade des Mimen und zeigt, wie der Verstorbene ohne sein Textbuch war: mal verliebt in Heather Graham, ein stolzer Vater, gutgelaunt mit Kollege Jake Gyllenhaal, oder auch genervt von Paparazzi. "Heath Ledger - Die illustrierte Biographie" ist eine grandiose Erinnerung für alle Fans. Die fotografische Umsetzung brilliert in der Bildauswahl, die ausgesprochen liebevoll ist. Eine adäquate Erinnerung an einen toten Jungschauspieler, dessen heller Stern am Hollywood-Himmel auch nach seinem Tod weiter leuchten wird.

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