Trierer Till Reiners feiert Heimsieg in der Kabarett-Bundesliga

Trier · Erfolg auf heimischer Bühne: Der Trierer Poetry-Slammer Till Reiners hat in der dritten Kabarett-Bundesliga-Begegnung in der Tuchfabrik ganz knapp gegen die Ruhrpott-Kabarettistin Andrea Badey gewonnen.

 Till Reiners kann sich beim eigenen Publikum durchsetzen. TV-Foto: Anke Emmerling

Till Reiners kann sich beim eigenen Publikum durchsetzen. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Eine Ochsentour absolvieren Till Reiners und 13 andere Humoristen in der Kabarett-Bundesliga. Ein Jahr lang spielt jeder von ihnen in 13 Städten einmal gegen jeden. Dabei müssen die zwei Kontrahenten eines Abends in je 45 Minuten die Gunst und damit die Punkte des Publikums gewinnen. Umso schöner, wenn ein Heimspiel ansteht. Till Reiners (Jahrgang 1985) hat in Trier Politik studiert, sich dort in der Hochschulpolitik und im Theater Umriss engagiert, bis er 2009 nach Berlin zog. Dass er sich in der Tufa mit der aus Oberhausen stammenden Kabarettistin Andrea Badey messen kann, verdankt er dem Umstand, dass Trier neu zur Riege der Spielorte gestoßen ist. Andere, wie Berlin, Frankfurt, Stuttgart oder Köln, gehören schon seit drei Jahren dazu. In der aktuellen Runde sind bundesweit 25 der 91 Begegnungen gelaufen, 3750 Besucher waren dabei. Für Trier fällt die Bilanz des Kölner Kabarett-Bundesliga-Gründers und ehemaligen Wise-Guys-Choreographen Theo Vagedes begeistert aus: "Trier ist top, sowohl, was Publikumsresonanz als auch Engagement der Tufa angeht."
Das bestätigt auch der Abend mit Reiners und Badey. 150 Besucher sind da und mischen mit Anfeuerungsrufen und La-Ola-Wellen kräftig mit. Till Reiners macht den Auftakt. Der Poetry-Slammer empfiehlt sich als "Wuttankstelle für aggressiv Gehemmte". Verschmitzt, abwechselnd kokettierend mit Naivität und Oberlehrerduktus, dabei auch spontan, liefert er Aufregerthemen aus Politik und Gesellschaft. Das wird mit großem Applaus quittiert. Der fällt nicht minder knapp für die Kabarettistin Andrea Badey aus. Sie brilliert als Milieufigur einer geschiedenen Ruhrpott-Unterschicht-Frau, aber auch als ausdrucksvolle Chansonsängerin mit poetischer Ader.
Nachdem jeder Zuschauer seine zehn Punkte verteilt hat, entfallen auf Till Reiners durchschnittlich 5,3 und auf Andrea Badey 4,7. Reiners steht damit auf Platz drei der Tabelle, zwei Plätze vor Badey. Der Meister steht im Juni fest. ae
Weitere Termine in der Tufa: 23. Februar: Andreas Hauff & Ecco Meineke, 16. März: Lobsang Be & Patrick Salmen, 13. April: Zärtlichkeiten mit Freunden & Matthias Machwerk, 4. Mai: Manuel Wolff & Peter Vollmer.

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