Trophäen-Regen vor den Oscars

Los Angeles/Paris · Kurz vor den Oscars hat "Liebe" von Michael Haneke weitere Trophäen gewonnen. Bei den Spirit Awards und den französischen Césars sahnte das Drama ab. Spottpreise gab es hingegen für das "Twilight"-Finale.

Los Angeles/Paris. Traditionsgemäß sind am Oscar-Vorabend in Hollywood Spottpreise verliehen worden. Das "Twilight"-Finale führte mit sieben Goldenen Himbeeren, darunter als schlechtester Film. Kristen Stewart wurde als übelste Hauptdarstellerin, Taylor Lautner für seine Nebenrolle in "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht, Teil 2" ausgezeichnet. Die Regie-Trophäe ging mit Bill Condon ebenfalls an die Vampir-Saga.
Die Goldenen Himbeeren wurden 1980 als Gegenstück zu den glanzvollen Oscars ins Leben gerufen. Dem Verband gehören knapp 700 Filmkritiker und Kinofans an.
Erfolg in Europa und in Übersee


Unmittelbar vor der Oscar-Gala wurden aber auch seriöse Preise verliehen. Der Trophäen-Regen für Michael Hanekes "Liebe" ging dabei weiter. Bei der Vergabe der Spirit Awards für unabhängige, preiswertere Filme holte das Altersdrama am Samstag in Los Angeles die Auszeichnung als bester internationaler Film. Bereits am Vorabend würdigte die französische Filmakademie bei der César-Verleihung das Drama des österreichischen Regisseurs mit den fünf wichtigsten Trophäen.
Hanekes Film schwimmt damit weiter auf einer Erfolgswelle. In Cannes erhielt "Liebe" bereits die Goldene Palme, bei den Golden Globes die Trophäe als bester fremdsprachiger Film. Bei den britischen Filmpreisen British Academy Film and Television Awards (BAFTA) ging das Drama mit zwei Preisen nach Hause, beim Europäischen Filmpreis in Malta räumte der Film weitere vier Auszeichnungen ab.
In Paris war Haneke nicht anwesend. Er ließ sich durch seine Produzentin Margaret Ménégoz vertreten. "Ich hätte mir gewünscht, Jean-Louis Trintignant und Michael Haneke wären hier", sagte Emmanuelle Riva bewegt, die erstmals den französischen Filmpreis erhielt. Riva, die am Sonntag 86 Jahre alt wurde, spielt in "Liebe" zusammen mit Trintignant die Hauptrolle.
Bei den besten ausländischen Filmen gewann der Polit-Thriller "Argo" unter der Regie von Ben Affleck den César. Der amerikanische Filmemacher, Schauspieler und Drehbuchautor nahm die Auszeichnung ebenfalls nicht persönlich entgegen, er war in Los Angeles. Der Film über die spektakuläre Befreiung von US-Geiseln aus dem Iran 1979 gehört zu den Oscar-Favoriten. Die César-Ehrentrophäe ging an Kevin Costner.
Freizügige Nebenrolle


In Los Angeles gingen die meisten Spirit Awards an die Tragikomödie "Silver Linings" - als bester Film, für Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence sowie für Regie und Skript von David O. Russell. Die 22-jährige Lawrence ist auch für den Oscar nominiert. John Hawkes wurde für seine Hauptrolle in "The Sessions - Wenn Worte berühren" geehrt. Kostar Helen Hunt gewann den Spirit Award als Nebendarstellerin. Matthew McConaughey wurde für seine freizügige Nebenrolle in dem Stripperfilm "Magic Mike" belohnt.

Mehr zur Oscar-Verleihung und alle Gewinner finden Sie im Internet auf volksfreund.de sowie morgen in ihrem TV.

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