Vergessenes neu inszeniert

Trier · Das Stadtmuseum Simeonstift sammelt seit Jahrhunderten Kunstobjekte. Einen Einblick in die Vielfalt ihrer Kunstsammlung bietet die neue Sonderausstellung "Gesammelt und gesichtet".

Trier. Forschen, Sammeln und Bewahren sind die Aufgaben jedes Museums. Die Ergebnisse dieser zeitaufwendigen Arbeit sind Grundlage jeder Ausstellung - und damit der Vermittlung und des Erlebens von Kunst- und Kulturgeschichte. Auch das Trierer Stadtmuseum Simeonstift baut seine Sammlung stetig aus.
Eine Auswahl der Neuzugänge der vergangenen 15 Jahre präsentiert die Sonderausstellung "Gesammelt und gesichtet". Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Sammlung und ihre Stärken und Schwächen, welche die Identifizierung der Kunst mit der Stadt Trier aufzeigen.
Porträts der Künstler Johann Anton Ramboux und Louis Krevel, Landschaften von Max Lazarus, abstrahierende und abstrakte Kompositionen von Erich Kraemer, malerische Stadtansichten und atmosphärische Stillleben vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart verdeutlichen das breite Spektrum der Ausstellung.
Schenkungen und Stiftungen



Diese wird ergänzt durch vergoldete französische Uhren und ein vollständiges Service der Trierer Porzellanmanufaktur aus dem 19. Jahrhundert. Aber auch stadtgeschichtlich bedeutsame Objekte und Ankäufe von Werken der Preisträger des Ramboux-Kunstpreises der Stadt Trier und der ehemaligen Werkkunstschule haben Einzug in die Sammlung gefunden. Die Modesammlung des Museums wurde mit Ankäufen von Kollektionen der Hochschule Trier und durch historische Textilien ergänzt.
Auftragsarbeiten zeitgenössischer Künstler wie Rut Blees Luxemburg haben die Sammlung um bedeutende Fotografien bereichert, die mit der Wahrnehmung ihrer Betrachter spielen. "Ebenso wie die Kunst entwickelt sich auch das Stadtmuseum weiter", sagt Kuratorin Dorothée Henschel. "Unsere Sammlung ist noch lange nicht abgeschlossen." Die ausgestellten Exponate stammen von Internetplattformen wie "Artprice" und Auktionskatalogen. Aber auch bei eBay konnte Kunstwerke ersteigert werden. Schenkungen und Stiftungen von Bürgern sind grundlegend für den Aufbau dieser Kunstsammlung. "Mir gefällt das Konzept und die Ausgestaltung der Ausstellung sehr gut", sagt Constantin Cnyrim aus Königswinter, der seltenes Geschirr aus ehemaligem Trierer Familienbesitz gestiftet hat.
Exponate, denen lange keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde, präsentieren sich aktuell im Stadtmuseum. Die Ausstellung macht die Entwicklung der Trierer Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart erlebbar und zeigt, wie lebendig die Trierer Kunstszene war und ist.
Bis 12. Januar 2014, täglich außer Montag, von 10 bis 17 Uhr.

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