"Wir haben uns selbst gefragt, was das werden soll"

Trier · Axel Herrig und Michael Thinnes präsentieren in der Europahalle eine Show, in der sie ihre Lieblingslieder singen. Was nach einem spaßigen Abend klingt, entpuppt sich als wenig inspiriertes Stückwerk.

 Axel Herrig (links) und Michael Thinnes. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Axel Herrig (links) und Michael Thinnes. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Foto: Vladi Nowakowski (now) ("TV-Upload Nowakowski"

Trier. Angekündigt ist der Auftritt der beiden Sänger aus der Eifel als Crossover-Konzert der Extraklasse. Michael Thinnes, der in der Region seit nunmehr 15 Jahren als Macher der "Musical Magics" bekannt ist, und Axel Herrig aus Speicher, der es im Laufe seiner Gesangskarriere nach Berlin und schließlich an die Wiener Volksoper gebracht hat, wollen gemeinsam Liedgut zum Besten geben.
Melodien aus Musicals, Hits der 1980er Jahre, Oldies und Swing haben Herrig und Thinnes versprochen: "Wir wollen singen, was wir am liebsten singen, und das kommt ja selten genug vor", sagt Axel Herrig. Das bestens aufgelegte Publikum erhält, was es verlangt: Zwei ausgebildete Sänger, begleitet von zwei hübschen Chorsängerinnen, bestreiten den Abend mit Liedern, die bereits durch viele Hände gegangen sind. Songs von Freddy Mercury, Frank Sinatra, und den Hollies sind im Programm, ebenso wie unverwüstliche Eurovision-Song-Contest-Hymnen von Joy Fleming und Johny Logan.
Herrig und Thinnes werfen die Zeitmaschine an, und tatsächlich erinnert das Bühnengeschehen schon bald an eine der biederen Samstag-Abend-Shows aus der Frühgeschichte des deutschen Fernsehens. Den Zuschauern gefällt es. Gekonnt ist der Gesang dort, wo Michael Thinnes und Axel Herrig sich auf sicherem Boden bewegen: Lieder von Udo Jürgens beherrscht Thinnes bis ins Detail, Herrig glänzt als Travolta in einem Song aus dem Musical "Grease".
Ansonsten hangeln sich die Herren durch ein Abendprogramm, das nicht so recht überzeugt. Es gibt schlichtweg Kompositionen, die unantastbar sind, wenn das nötige Einfühlungsvermögen und der Rhythmus im Blut fehlen. "The Show must go on" von Queen gehört dazu oder auch "Mr. Bojangles" von Sammy Davis Junior. "Wir haben uns selbst gefragt, was das werden soll", sagt Thinnes in einer Ansage - es klingt wie das Motto des Abends. now

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