24-Jähriger im Zentrum der Ermittlungen

Vier Mal ist die Feuerwehr Wittlich in den vergangenen Tagen zum Landhaus Felsenburg ausgerückt, in dem chronisch mehrfach beeinträchtigte Menschen leben. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und glaubt, den Täter ermittelt zu haben.

Wittlich. Erleichterung. Das beschreibt wohl am besten das Gefühl von Christoph Otten und seinen Kollegen vom Gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrum Haus Felsenburg des Deutschen Roten Kreuzes in Wittlich. Auch den Bewohnern des Landhauses Felsenburg - wenige Meter vom Betreuungszentrum entfernt - sei ein Stein vom Herzen gefallen.

"Alle hoffen, dass damit diese einmalige Brandserie vorbei ist", sagt der Leiter des Betreuungszentrums. Grund für die gelöste Stimmung ist, dass die Kriminalpolizei Wittlich in ihren Ermittlungen einen Schritt weitergekommen zu sein scheint.

Bewegung in die Sache kam, nachdem die Freiwillige Feuerwehr Wittlich in der Nacht zum Mittwoch erneut zwei Mal zur Felsenburg gerufen worden war (der TV berichtete). Gegen 22 Uhr war ein Brandmelder in der Felsenburg aktiviert worden, berichtet Christian Vollmer, Wehrleiter der Stadt Wittlich. Ein Feuer gab es jedoch nicht.

Zwei Stunden später kam die Feuerwehr erneut aufs Gelände. Grund dafür war, dass in einer Küche im Landhaus auf einem Elektroherd abgelegte Kleidungsstücke brannten. Aufgrund der Qualmentwicklung musste die Wehr das Gebäude belüften, sagt Hauptbrandmeister Martin Schmidt.

Im Landhaus leben sieben chronisch mehrfach beeinträchtigte Männer, die beispielsweise ein Suchtproblem haben und zudem unter psychischen Beeinträchtigungen leiden.

"Es sind Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung keine Chancen auf dem normalen Wohnungsmarkt haben", sagt Christoph Otten. Ein 24 Jahre alter Bewohner des Landhauses war laut Kriminalpolizei Wittlich zunächst mit Verdacht auf Rauchvergiftung in das Krankenhaus Wittlich gebracht worden.

Dieser Mann hat dann freiwillig eine ausstehende Haftstrafe angetreten. Er soll eine Therapie absolvieren, um seine Alkoholsucht in den Griff zu bekommen. Die Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass der Brand mit hoher Wahrscheinlichkeit vorsätzlich gelegt worden war. Derzeit prüft die Polizei, ob zwischen den Bränden ein Zusammenhang besteht und ob sich der Tatverdacht gegen den 24-Jährigen konkretisieren lässt. Die Kriminalpolizei Wittlich hatte in dem gleichen Gebäude bereits vor einigen Wochen wegen des Verdachts auf Brandstiftung ermittelt, weil in einem Bad ein Duschvorhang vermutlich angezündet worden war.

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