Alte Nahe-Arme sind Heimat für 1000 verschiedene Arten

Kreis Birkenfeld · Mit Lupe, Fernglas und Kescher sind beim 13. Geo-Tag der Artenvielfalt zahlreiche Forscher auch im Kreis Birkenfeld unterwegs gewesen und haben einige besondere Tiere und Pflanzen entdeckt - darunter einige Erstnachweise. Das Motto in diesem Jahr: "Lebensraum Süßwasser".

Kreis Birkenfeld. Anlässlich des 13. Geo-Tages der Artenvielfalt haben die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR) und das Naturhistorische Museum Mainz eine Naturinventur in zuvor ausgewählten Flächen durchgeführt - darunter auch im Kreis Birkenfeld.
Innerhalb von 24 Stunden haben zahlreiche Forscher versucht, möglichst viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten in den ausgewählten Gebieten zu entdecken.
Aufgrund des diesjährigen Mottos "Lebensraum Süßwasser" wurden drei Teilflächen im Landkreis ausgewählt: Die Birkenfelder Tongruben, das Naturschutzgebiet Alter Nahe-Arm und der Flugplatz Hoppstädten-Weiersbach, der direkt an der Nahe liegt, wurden unter die Lupe genommen.
So konnten neben großen Seen, neu geschaffenen und bereits verlandeten Kleinstgewässern auch ein Flusslauf und zwei Nahe-Altarme auf vorkommende Tier- und Pflanzenarten untersucht werden.
Dort wurden an diesem Tag Artengruppen wie Wildbienen, Spinnen, Wanzen, Amphibien, Fische, Fledermäuse, Vögel und viele Tiere mehr mit Lupe, Fernglas, Kescher, Elektrofischereigerät und Exhaustor untersucht und erfasst.
Arten unterm Mikroskop


"Mithilfe der knapp 30 Experten konnten wir bislang 726 verschiedene Arten erfassen", so Dr. Carsten Renker vom Naturhistorischen Museum in Mainz. "Die endgültige Artenanzahl werden wir in den nächsten Tagen genau wissen, da manche von ihnen erst im Nachgang unter dem Mikroskop bestimmt werden können. Wir hoffen, wie bereits im Jahr 2009 am Eich-Gimbsheimer Altrhein die 1000-Arten-Grenze zu erreichen." Mit Unterstützung von Gebietskenner Hermann-Josef Werle und Vogelkundler Willi Weitz wurden zu Beginn der Veranstaltung für die Experten und Helfer naturkundliche Führungen durch die Gebiete angeboten. "Bereits jetzt können wir von einer erfolgreichen Erfassung sprechen", so ein Mitarbeiter des GNOR-Arbeitskreises Nahetal aus Idar-Oberstein.
Als besondere Arten, die erfasst wurden, sind unter anderem Schwarzstorch, Geburtshelferkröte, Wasserralle, Kreuzkröte, Mühlgroppe, Geflecktes Knabenkraut, Großer Eisvogel und Fliegenspießwespe zu nennen. Dabei konnten zahlreiche Erstnachweise für die Gebiete erbracht werden.
"Bislang wurden im Umfeld von Birkenfeld nur wenige Artengruppen untersucht. Durch den Geo-Tag der Artenvielfalt haben wir nun einen viel besseren Überblick über die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten in diesen Gebieten." red

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