Bischof Ackermann und Wolfgang Thierse bei Kueser Gesprächen

Bernkastel-Kues · Wolfgang Thierse, Stephan Ackermann, Michael Jäckel: Die dritten Kueser Gespräche sind hochkarätig besetzt. Am 15. Juni, 18.30 Uhr, diskutieren Vertreter von Kirche, Staat und Gesellschaft über Cusanus Thesen zur Bildung.

Bernkastel-Kues. Die alten Thesen des Nikolaus von Kues sind noch immer modern - das wollen die Organisatoren der dritten Kueser Gespräche am 15. Juni im Kloster Machern der Öffentlichkeit erneut beweisen. Nach den Themen "Europa gestalten - Das Erbe des Nikolaus von Kues" sowie "Friede im Glauben - Die Bedeutung von Religion für Staat und Gesellschaft" steht bei der dritten Auflage ein ganz anderer Komplex im Vordergrund: die Bildung als substanzieller Baustein des freiheitlichen Denkens.
"Bildung war ein zentrales Thema von Nikolaus von Kues", sagt Cusanus-Experte Professor Harald Schwaetzer. Er hat den Abend wissenschaftlich vorbereitet. Als einer der ersten Denker habe Cusanus davon gesprochen, dass es die "Selbstbildefähigkeit" des Menschen sei, die ihn ausmache. Diese Idee muss laut Schwaetzer stärker ins Zentrum rücken. Denn das Potenzial, etwas zu verändern, werde im heutigen Bildungssystem unterschlagen. Dabei sei Bildung eine wichtige Voraussetzung, um überhaupt zu kommunizieren, ergänzt Bernkastels Stadtbürgermeister Wolfgang Port.
Über diese Thesen werden auch bei der dritten Auflage wieder bekannte Persönlichkeiten sprechen. Hauptredner ist Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Bundestages. Anschließend diskutieren der Trierer Bischof Stephan Ackermann, Peter Adrian, Präsident der Industrie- und Handelskammer Trier, Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier, sowie Mathias Wais, Leiter der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Scharnhorst, auf dem Podium. Der Grundgedanke bleibt somit laut Alexander Licht, Vorsitzender der Akademie für Europäische Geistesgeschichte, der gleiche: Kirche, Staat und Gesellschaft zu verknüpfen.
Zudem sollen die Gedanken des Nikolaus von Kues so auch die Menschen erreichen, die dort leben, wo der Kardinal, Universalgelehrte und Philosoph 1401 geboren wurde. Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues: Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, diese Reihe zu etablieren."hscExtra

Die Kueser Gespräche werden von Stadt, Verbandsgemeinde, der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Kueser Akademie für europäische Geistesgeschichte organisiert. Im Vorfeld wird Harald Schwaetzer allen Interessierten am 30. Mai, 20 Uhr, in der Geschäftsstelle der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte Thesen vorstellen, die die Grundlage des Abends bilden. hsc

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