Christus ist wahrhaft auferstanden

In der heutigen Gesellschaft fällt Ostern zweifellos in eine Zeit und Mentalitätslage hinein, in der viele Menschen mit Skepsis auf die Christen schauen und geneigt sind, mit Goethes Faust zu sprechen: "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Ohne es wahrschein-lich zu wissen und zu wollen, sagen diese Menschen damit etwas zutiefst Wahres.

Denn ohne Glauben können auch Christen mit der Osterzeit nichts anfangen, sie wäre ganz gewöhnliche Welt-Zeit. Allein der Glaube, dass Gott seinen eigenen Sohn nicht im Tod gelassen, sondern aus dem Tod gerufen hat, macht die Osterzeit zu einer ganz besonderen Zeit, mit ihr steht und fällt das Christsein.

Nach neuen Untersuchungen dominiert in der europäischen Bevölkerung hinsichtlich des Glaubens an die Auferstehung, also an ein ewiges Leben, ratlose Ungewissheit. In der Deutung des Todes und des Auferstehungsglaubens ist der moderne Mensch und sind auch manche Christen unsicher geworden. Für das Wie des Glaubens gibt es keine befriedigende Erklärung, sagen sie. "Gott aber gibt eine Gestalt wie er will" (1 Kor 15,38).

Er ist es, der die Zeichen deutet und setzt. An uns ist es, zu harren in Geduld und bereit zu sein. An Ostern feiern wir Christen das höchste Fest des Kirchenjahres. Das Neue, das Gott durch die Auferstehung schafft, geht durch Mark und Bein und löst zunächst Furcht aus, aber die Furcht wandelt sich in Freude und die Freude führt zur Begegnung mit dem Auferstande-nen und zu dem Glauben: Gott schafft Neues unter der Sonne, Neues, das nicht veralten kann! Der Stein auf dem Grab ist nicht von Dauer. Steine, die uns belasten und drücken, sind seit Ostern beweglich. Lassen wir uns von dieser österlichen Lebendigkeit mitreißen! Öffnen wir uns für das Leben, dann wird unsere Freude die Osterbotschaft für ein beherztes und österlich bewegtes Amen.

Halleluja!

Erich Mertes, Wittlich,

Mitglied des Verwaltungsrates

St. Bernhard

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