Die Fußgängerzone in Idar-Oberstein soll attraktiver werden

Mittel aus dem vom Bund und Land finanzierten Förderprojekt "Aktive Stadtzentren" sollen dazu beitragen, das Obersteiner Kerngebiet mit Schlossberg und Fußgängerzone attraktiver zu gestalten. Ein zentraler Knackpunkt wird dabei sein, ob es gelingt, das Hertie-Gebäude wieder zu aktivieren.

Idar-Oberstein. (jst) Über rund einen Kilometer zieht sich die Obersteiner Fußgängerzone vom Bahnhofsvorplatz über den Platz "Auf der Idar" bis hin zum Museum unterhalb der Felsenkirche und einem auslaufenden Bereich zum Festhallenknoten. Während versucht werden soll, Bahnhof und Bahnhofsvorplatz über eine niveaugleiche Anbindung und der damit verbundenen Schließung des Fußgängertunnels besser an Fußgängerzone und Innenstadt anzubinden , lauern dahinter gleich die nächsten städtebaulichen Sünden und Tücken.

Flankiert wird der Eingang in die Innenstadt von den Bausünden der 70er- und 80er-Jahre: Das Nahe-Center mit seiner gezackten, uneinheitlichen Fassade sowie das Provinzialhaus und das frühere C & A-Haus, in dem heute ein Textildiscounter untergebracht ist, wirken wegen ihrer architektonisch wenig attraktiven Gestaltung nicht unbedingt einladend. Immerhin sind dort aber kaum Leerstände zu beklagen. Zudem ist ein ansprechender Branchenmix in den Ladenlokalen vorhanden.

"Bei einem gut gestalteten niveaugleichen Zugang zum Hauptbahnhof lässt sich hier die Platzsituation und städtische Atmosphäre sicherlich noch einmal erheblich verbessern, zumal hier ja allein durch den Bahnhofsbetrieb und die Funktion als Knotenpunkt für Busverbindungen eine hohe Publikumsfrequenz gewährleistet ist", meint Bauamtsleiterin Christine von der Burg zuversichtlich.

Verhandlungen mit einem Interessenten laufen



Sehr viel problematischer ist die Situation an der Engführung vor der Überquerung der Nahehochstraße. Man passiert dort die wenig attraktiven oberen Stockwerke des F.A.-Leysser-Hauses zur Linken und das Nahe-Haus zur Rechten. Bis auf die noch vorhandenen Restnutzungen des Gebäudes wie Diskothek, Spielhallen und Fitnessstudio sind hier vorwiegend Leerstände zu verzeichnen.

Das betrifft sowohl die Ladenpassage als auch die Gaststätte, die durch häufigen Betreiberwechsel von längeren Leerstandsphasen gekennzeichnet ist. "In den nächsten Wochen werden wir den Auftrag für die Voruntersuchungen an ein auswärtiges Planungsbüro vergeben, das über Erfahrungen mit solchen Problemgebieten verfügt", erläutert Oberbürgermeister Bruno Zimmer das weitere Vorgehen. "Wir hoffen natürlich, dass es auch für diesen schwierigen und sensiblen Bereich praktikable Anstöße geben wird."

Dem Platz "Auf der Idar" fehlt durch den seit August vergangenen Jahres bestehenden Leerstand des Hertie-Kaufhauses der Einkaufsmagnet und damit auch die Brückenfunktion zwischen Bahnhof und Fußgängerzone. "Hier brauchen wir einen Investor, der möglichst auch städtebauliche Akzente setzen sollte", hofft Oberbürgermeister Bruno Zimmer auf eine baldige Wiederbelebung des Platzes. Verhandlungen mit einem Interessenten sind nach Auskunft Zimmers seit geraumer Zeit im Gange.

Eine erfreuliche Entwicklung habe es dagegen im Eingangsbereich der Hauptstraße zur Fußgängerzone gegeben. "Das ist auch durch die wichtige Bushaltestelle ein gut frequentierter Bereich", erklärt Zimmer. "Hier haben sich durch private Investoren in letzter Zeit eine ganze Reihe von Neuansiedlungen ergeben, sodass wir hier inzwischen ein sehr gut gemischtes Dienstleistungs- und Einzelhandelsangebot haben."

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