Eberhardsklause: Baustart zum Jahresanfang

Die erste Hürde für das multifunktionale Dorfzentrum in Klausen ist gepackt: Die Gemeinde hat die Arbeiten für den Umbau der Eberhardsklause vergeben. Die Kosten liegen unter den erwarteten zwei Millionen Euro. Die ersten Pilger haben schon nach Zimmern gefragt.

 Hier entsteht ein Dorfzentrum mit Dorfladen, Gemeinde- und Vereinsräumen und Unterkünften für Pilger: die ehemalige Gaststätte Eberhardsklause in Klausen. TV-Foto: Marion Maier

Hier entsteht ein Dorfzentrum mit Dorfladen, Gemeinde- und Vereinsräumen und Unterkünften für Pilger: die ehemalige Gaststätte Eberhardsklause in Klausen. TV-Foto: Marion Maier

Klausen. Bedingung dafür, dass das Land den Umbau und die Sanierung der Eberhardsklause zum Dorfzentrum fördert, war, dass die Gemeinde die Arbeiten bis zum Jahresende vergibt. Das ist ihr gelungen. Und nicht nur das. Klausens Ortsbürgermeister Alois Meyer sagt: "Das Ausschreibungsergebnis war rund 170 000 Euro günstiger als die im Vorfeld geschätzten Gesamtkosten von rund zwei Millionen Euro. Damit haben wir etwas Luft für unvorhersehbare Dinge, die im Laufe der Bauphase an dem alten Gebäude auftreten können."

Wenig Luft gibt es beim Zeitplan. Die Arbeiten sollen im Januar beginnen, sobald die Witterung es zulässt. Bis Ende des Jahres muss das Dorfzentrum - wiederum wegen der Förderung - fertig sein. Das Land Rheinland-Pfalz bezuschusst den Umbau mit rund 860 000 Euro. Hinzu kommt ein zinsloses Darlehen von rund 460 000 Euro.

Ab 2012 sollen sich viele verschiedene Nutzer die ehemalige Gaststätte Eberhardsklause teilen. Geplant ist, dass der Dorfladen, der zurzeit in Mieträumen gegenüber der Klause untergebracht ist, dort einzieht. Er wird ergänzt durch ein Bistro, in dem laut Meyer kleine Gerichte angeboten werden. Außerdem erhält der Gemeinderat einen Sitzungsraum im umgebauten Haus und die Vereine und Pilger werden dort untergebracht.

Maximal 46 Betten soll es langfristig für die religiösen Reisenden geben. Anfangen will die Gemeinde Klausen jedoch erst mal mit der halben Bettenzahl.

Anfragen für Pilgerzimmer liegen bereits vor



Der Ortschef ist optimistisch, dass die Pilgerherberge gut anlaufen wird. Dafür hat er auch Gründe. Meyer: "Es hat schon Anfragen für Pilgerzimmer ab 2012 gegeben. Unter anderem hat sich auch das Bistum bei uns gemeldet." Im Jahr 2012 findet in Trier die Heilig-Rock-Wallfahrt statt, zu der laut Meyer mehr Besucher erwartet werden, als Trier Übernachtungskapazitäten hat. Zudem sei Klausen im Rahmen der Heilig-Rock-Wallfahrt eine Station auf den Pilgerwegen nach Trier.

Rund 100 000 Pilger kommen jährlich nach Klausen. Bislang sei es schwierig gewesen, größere Gruppen in den beiden Übernachtungsbetrieben im Ort unterzubringen, sagt Meyer. Dies soll mit dem Dorfzentrum besser werden.

Dorfzentrum soll Geld abwerfen



Einen Betreiber für die Zimmer dort will die Gemeinde nicht mehr suchen. Meyer: "Es herrscht Konsens, dass der wirtschaftliche Verein des Dorfladens das übernimmt. Der Rat muss es noch beschließen. Dann ist alles in einer Hand und wir können die Entwicklung besser steuern."

Um den Millionenkredit, den die Eifelgemeinde für den Umbau der Klause aufnehmen muss, zu finanzieren, hofft Meyer, dass das Dorfzentrum Geld abwirft.

Einnahmequelle sollen die Pilger und der Dorfladen sein. Der Dorfladen muss jedoch voraussichtlich noch vier Jahre lang den 17 000 Euro-Startkredit an die Gemeinde zurückzahlen.

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