Escher warten auf neue Lärmschutzwand

Esch bekommt eine neue Lärmschutzwand, die den Krach der Autobahn verringern soll. Das 1500 Meter lange Bauwerk wird sich entlang der A 1 und der Überführung L 47 durch den gesamten Ort ziehen. Die Escher freuen sich, denn der Lärm ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.

Esch. Sich an den Lärm der Autobahn gewöhnen? Edgar Lüdtke kann sich das nicht vorstellen. Der Escher wohnt seit 35 Jahren keine 20 Meter von der Trasse der A 1 entfernt, neben dem Escher Bürgerhaus. Im Haus helfen ihm Schallschutzfenster und -türen gegen den Krach der vorbeirasenden Autos und Laster. Sich vor das Haus in die Mittagssonne zu setzen, kommt für ihn nicht infrage. Selbst lüften mag er zu Hause nicht all zu lange, denn dann stinkt es nach Abgasen.

Lüdtke freut sich, dass die neue Lärmschutzwand, für die entlang der Autobahn bereits gerodet wurde, ab April gebaut wird. Der Autobahn-Lärm sei schrittweise stärker geworden, sagt er.

"Es wird Zeit, dass etwas passiert. Am Anfang hat man von der Autobahn kaum etwas gehört." Das sehen auch andere der rund 400 Escher so, egal ob in der Straße "In Altesch", deren Grundstücke nur ein Feldweg und ein 1,50 Meter hoher Damm von der Autobahn trennen oder etwas weiter weg. Erwin Gabler, dessen Haus 200 Meter entfernt von der Autobahn steht, schätzt: "Der Lärm, den ich vor allem bei Regenwetter und Nordostwind höre, hat sich im Vergleich zu früher bestimmt verzehnfacht."

Für sie alle soll die geplante Lärmschutzwand, die im Gegensatz zu jetzt die Autobahn im gesamten Ort abschirmen wird, Erleichterung bringen.

Der alte, 530 Meter lange Teil der Mauer Richtung Süden wird dafür laut Sabine Cibura, Sprecherin des Landesbetriebs Mobilität in Koblenz, erneuert. Zudem werden rund weitere 960 Meter neue Mauer gebaut, und zwar nicht nur an der A 1, sondern auch an der Landesstraße 47 Richtung Sehlem.

Doch die Schutzwand wird nicht nur länger, sie wird auch höher. Das alte Bauwerk reckte sich gerade mal bis zu 3,50 Meter in die Höhe, das neue wird laut LBM aufgrund des Geländeverlaufs gestaffelt bis zu 7,90 Metern in den Himmel ragen. Auch das Material wird ein anderes sein. Statt Alu-Kassetten wie früher wird nun mit Stahlbetonelementen gebaut, die einseitig mit einem schallschluckenden Lava-Leichtbeton-Vorsatz versehen sind.

Anfang Oktober soll die neue, zwei Millionen teure Schutzwand fertig sein. Sie soll die neuen Grenzwerte für Lärm erfüllen, die um drei Dezibel (A) auf 67 dB (A) am Tag abgesenkt wurden. Dieser Wert wird laut LBM bei einem lauten Gespräch erreicht. Messungen im Frühjahr vergangenen Jahres hatten für 23 Häuser in Esch zu hohe Werte ergeben.

Doch die Grenzwertänderung war laut LBM nicht der Auslöser für die Verbesserung des Escher Lärmschutzes.

Auch die Unterschriftensammlung, die es vor vielen Jahren gegeben hat, war es nicht, sondern in erster Linie die erheblichen Korrosionsschäden an der alten Wand.

Dennoch wird die neue Wand den aktuellen Verkehrsprognosen Rechnung tragen. Geplant ist sie für 35 000 Fahrzeuge pro Tag. Das kommt den 32 650 Fahrzeugen, die laut LBM 2009 gemessen wurden, schon recht nahe. Die alte Wand war in den 70er Jahren hingegen für 14 000 Fahrzeuge konzipiert worden.

volksfreund.de/video

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